Sanierung der Forchheimer AST verzögert sich

19.11.2019, 06:00 Uhr
Sanierung der Forchheimer AST verzögert sich

© Foto: Jürgen Petzold

Der Altbau aus den frühen 1960er Jahren mit 18 Klassen wird in vier Bauabschnitten generalsaniert. Begonnen wurde damit in den Pfingstferien 2018. Die Fertigstellung war für 2021 geplant. Eine nicht geplante Mehrarbeit könnte aber dazu führen, dass sich der Termin verzögert.

Es geht um die Betondecken, zunächst im Ostflügel, der in diesem Jahr an der Reihe ist. An die Rippen des Betons, erklärt Hochbauchefin Sigrun Wagner, waren Unterecken montiert. Sie waren aber so sehr mit dem Beton verbunden, dass ihre Demontage bei den Betonrippen zu Abplatzungen führte. Nun schauen teilweise die Armierungseisen aus dem Beton heraus.

Der Leiter des Bauordnungsamtes, Stefan Schelter, besichtigte die Lage und erklärte, auf diese beschädigten Betonrippen könnten nicht einfach neue Unterdecken montiert werden. Der Brandschutz sei so nicht mehr gewährleistet. Daher muss zunächst der Beton saniert werden, eine Arbeit, die derzeit im Gang ist.

Danach werden Gipskartonplatten als Unterdecke verbaut, die der Qualität F 90 entsprechen. Das bedeutet: im Brandfall 90 Minuten feuerbeständig. Wagner: "Diese Decke allein kostet uns im Ostflügel 160 000 Euro." Ob die Lage im Westflügel, der zwei Jahre jünger ist und nächstes Jahr zur Sanierung ansteht, genauso aussieht, kann erst dann geklärt werden, wenn es dort los geht. Denn die Generalsanierung der AST geht im laufenden Schulbetrieb vonstatten: "Das ist eine große Belastung für die Schule", so Rektor Horn.

Die er, das Kollegium und die Schüler aber "gerne in Kauf nehmen", weil sie am Ende "eine supertolle neue Schule" bekommen. Nach dem Dach und den Fenstern, die ausgetauscht wurden, sind nun die Innereien dran. Vom alten Zustand bleibt nichts, wie es war, verspricht Sigrun Wagner.

Komplett neues Innenleben

Ein Teil der seit vielen Jahren unbrauchbaren und total versifften Toiletten wurde schon saniert. Elektro, Sanitär, Estrich, Bodenbeläge, Beleuchtung, Dämmung — hinterher sieht die Schule von innen komplett anders aus als heute. Die Fassade ist denkmalgeschützt und bleibt deswegen unangetastet.

Mit Peter Schieder aus Nürnberg hat die Stadt einen Fachmann für Farb- und Beleuchtungskonzepte sowie für die innenarchitektonische Raumgestaltung ins Boot geholt (übrigens auch für die neue Mittagsbetreuung in der Annaschule). Wagner: "Die Schule als Lebensraum ist uns als Stadt sehr wichtig. Die Schüler sollen sich wohl fühlen können in der Schule, sie halten sich ja auch den ganzen Tag dort auf."

Zehn Millionen Euro sollte die Sanierung mal kosten, jetzt liegt die Kostenschätzung aktuell bei 11,5 Millionen. Für die unerwartete Betonsanierung und die F90-Gipskartonplatten mussten im Finanzausschuss des Stadtrates kurzfristig noch 50 000 Euro für das laufende Jahr freigegeben werden, was aber ohne Diskussion vonstatten ging.

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