Schiefer Weg von Reifenberg nach Weilersbach

27.1.2018, 09:00 Uhr
Schiefer Weg von Reifenberg nach Weilersbach

© Fotos: Roland Huber

Mitte der 70er Jahre, erinnert sich Manfred Kemmerth aus Reifenberg, ist aus dem ehemals kleinen Feldweg eine asphaltierte Straße geworden. Es war ein Wahlversprechen des damaligen Bürgermeisters, erklärt Kemmerth. Es bereitet der Gemeinde bis heute Kopfzerbrechen. Denn die Straße zwischen den zwei ehemaligen Orten liegt inmitten eines Rutschgebietes, sagt Weilersbachs Bürgermeister Gerhard Amon (CSU). Nicht nur das bereitet Probleme.

Schon von weiten weist ein rotes Dreieck mit einem dicken schwarzen Ausrufezeichen auf die Unebenheiten hin, die sich in der Mitte eines Waldstückes zu einer regelrechten Asphalt-Mulde entwickelt haben. Sammelt sich im Winter Wasser an, wird daraus bei Frost eine spiegelglatte Eisfläche, die auch für die Fußgänger gefährlich ist, sagt Kemmerth.

Keine Alternative in Sicht

Wer sein Auto nicht in Mitleidenschaft ziehen will, muss an dieser Stelle rechtzeitig auf die Bremse treten und kann nur langsam die Stelle passieren. Dennoch ist die Straße vielbefahren, stellt Kemmerth fest. "Es ist eine beliebte Abkürzung für Autofahrer, weil sie nicht durch ganz Weilersbach fahren müssen", sagt der Reifenberger.

Eine Alternative gebe es, auf die Bürgermeister Amon auch verweist: die B 470, die am Ort vorbeiführt. "Dort gibt es keine Schlaglöcher", sagt er mit einem Lächeln. Eine Alternative stellt der Bürgermeister nicht in Aussicht. "Wir haben an dieser Stelle keine Arbeiten geplant."

Große Schlaglöcher werden von den Arbeitern des Bauhofes zwar notdürftig ausgebessert, mehr wäre nur mit großem finanziellen Aufwand denkbar. 200 000 bis 300 000 Euro kalkuliert Amon, um den Unterbau im Rutschgebiet in den Griff zu kriegen.

Auch Kemmerth, der uns die Straße im Rahmen der NN-Serie "Achtung, Schlagloch!" gemeldet hat, kennt die Zwickmühle, in der sich die Gemeinde befindet — zumal er, wie er sagt, selbst einmal Gemeinderat war. Dennoch: Nicht immer werden Schlaglöcher oder ausgefranste Straßenränder so repariert, "um ordentlich über die Straße fahren zu können".

Kritisch gegenüber Sperrung

Schiefer Weg von Reifenberg nach Weilersbach

Große Belastungen sieht der Reifenberger darin, dass die Strecke auch für den landwirtschaftlichen Verkehr genutzt werde. "Bauern fahren hier mit ihren Schleppern." Das sei aber kein Alleinstellungsmerkmal für diese Verbindungsstraße, so Amon.

"Alle Straßen werden dadurch extrem belastet", sagt er mit Blick auf die Zulieferfahrten zu den Biogasanlagen. Die Straße für die Landwirte zu sperren, sieht Amon kritisch, da einige von ihnen Grundstücke links und rechts des Weges haben. "Ich frage mich sowieso, ob man an der Straße überhaupt noch viel kaputt machen kann."

Sie ärgern sich auch über schlechte Straßen? Melden Sie sich bei uns, wir haken für Sie nach. E-Mail: redaktion-forchheim@pressenetz.de oder Telefon (0 91 91) 72 20 20. Eine Bildergalerie zu der Serie finden Sie online unter
www.nordbayern.de/forchheim

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