Schottische Hochlandrinder

Jungbauer Lukas Ziegler und sein großer Traum von einer eigenen Herde Schotten

16.7.2021, 15:37 Uhr
Vor vier Jahren besuchten die NN den damals 13-Jährigen. 2017 schwärmte er schon von schottischen Hochlandrindern. Der Wunsch: eine eigene Herde halten. Was damals noch unmöglich erschien, rückt jetzt näher. Lukas Ziegler wird erwachsen. Und er will seinen Kindheitstraum umsetzen.   
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Vor vier Jahren besuchten die NN den damals 13-Jährigen. 2017 schwärmte er schon von schottischen Hochlandrindern. Der Wunsch: eine eigene Herde halten. Was damals noch unmöglich erschien, rückt jetzt näher. Lukas Ziegler wird erwachsen. Und er will seinen Kindheitstraum umsetzen. 
  © Edgar Pfrogner

Markus Wolf aus Egloffstein will dem Jungen helfen, den Traum zu erfüllen. Seit 22 Jahren züchtet er seine Schotten auf einer Weide am Ortsrand. Seit sieben Jahren nach Bio-Richtlinien. 
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Markus Wolf aus Egloffstein will dem Jungen helfen, den Traum zu erfüllen. Seit 22 Jahren züchtet er seine Schotten auf einer Weide am Ortsrand. Seit sieben Jahren nach Bio-Richtlinien.  © Edgar Pfrogner

Und weil das Leben Zufälle liebt, kennt Markus Lukas‘ Vater. Er brachte in Egloffstein jahrelang die Post in die Häuser. Über die Jahre hat sich eine Freundschaft entwickelt. Zu Weihnachten brachte der Postbote nicht nur Geschenke, er erhielt auch welche.   
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Und weil das Leben Zufälle liebt, kennt Markus Lukas‘ Vater. Er brachte in Egloffstein jahrelang die Post in die Häuser. Über die Jahre hat sich eine Freundschaft entwickelt. Zu Weihnachten brachte der Postbote nicht nur Geschenke, er erhielt auch welche. 
  © Edgar Pfrogner

Dass sich die Wege beider Familien nach Jahren wieder kreuzen ist einem Artikel der NN geschuldet, in dem Lukas von seiner schottischen Rinderherde träumte.
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Dass sich die Wege beider Familien nach Jahren wieder kreuzen ist einem Artikel der NN geschuldet, in dem Lukas von seiner schottischen Rinderherde träumte. © Edgar Pfrogner

In Lukas hat Markus Wolf seine eigene Faszination für die Landwirtschaft entdeckt. Und beide teilen das gleiche Schicksal: Auch der Vater von Markus Wolf hat einen Schlaganfall erlitten.   
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In Lukas hat Markus Wolf seine eigene Faszination für die Landwirtschaft entdeckt. Und beide teilen das gleiche Schicksal: Auch der Vater von Markus Wolf hat einen Schlaganfall erlitten. 
  © Edgar Pfrogner

Dem Jungen in dieser Situation zu helfen, war für ihn daher keine Frage. Wolf nahm mit der Redaktion Kontakt auf, die NN organisierten ein gemeinsames Treffen - auf der Weide.   
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Dem Jungen in dieser Situation zu helfen, war für ihn daher keine Frage. Wolf nahm mit der Redaktion Kontakt auf, die NN organisierten ein gemeinsames Treffen - auf der Weide. 
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„Im Sommer gehen sie ab wie ein Rasenmäher“, sagt Wolf. Dann fressen sich die Tiere auf 16 Hektar durch die Kräuterwiese. Und sie sind auch sonst äußerst pflegeleicht. Die Rinder sind für ihre ruhige Art bekannt. Deshalb liebt Lukas sie.
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„Im Sommer gehen sie ab wie ein Rasenmäher“, sagt Wolf. Dann fressen sich die Tiere auf 16 Hektar durch die Kräuterwiese. Und sie sind auch sonst äußerst pflegeleicht. Die Rinder sind für ihre ruhige Art bekannt. Deshalb liebt Lukas sie. © Edgar Pfrogner

Im Winter brauchen sie nicht unbedingt einen Unterstellplatz. Ihr dickes Fell schützt sie vor Kälte und Nässe. Das alles steckt in ihren Genen. Im schottischen Hochland haben sie sich an das raue Klima angepasst. Dank ihrer Hufen kommen sie auch in steilen Hängen und ohne den Menschen gut zurecht. 
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Im Winter brauchen sie nicht unbedingt einen Unterstellplatz. Ihr dickes Fell schützt sie vor Kälte und Nässe. Das alles steckt in ihren Genen. Im schottischen Hochland haben sie sich an das raue Klima angepasst. Dank ihrer Hufen kommen sie auch in steilen Hängen und ohne den Menschen gut zurecht.  © Edgar Pfrogner

„Die Tiere müssen auf der Weide unterwegs sein können, Wasserstellen haben und es braucht auch Rückzugsorte für die Kälber“, sagt Wolf.   
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„Die Tiere müssen auf der Weide unterwegs sein können, Wasserstellen haben und es braucht auch Rückzugsorte für die Kälber“, sagt Wolf. 
  © Edgar Pfrogner

Schwarz, Braun und mit einer Ausnahme auch Weiß: 28 Tiere hält der 46-Jährige. Drei von ihnen sind die Rinder der ersten Stunde und damit gut 22 Jahre alt. „Die gehören zur Familie und sind die Ruhepole der Herde“, sagt Wolf. Und ein Bulle im Stall hat einen eigenen Namen: Moritz.   
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Schwarz, Braun und mit einer Ausnahme auch Weiß: 28 Tiere hält der 46-Jährige. Drei von ihnen sind die Rinder der ersten Stunde und damit gut 22 Jahre alt. „Die gehören zur Familie und sind die Ruhepole der Herde“, sagt Wolf. Und ein Bulle im Stall hat einen eigenen Namen: Moritz. 
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Trächtig sind die Tiere alle zwei bis drei Jahre und tragen ihren Nachwuchs neun Monate im Bauch. „Es gibt eigentlich nie Probleme mit einer Naturkalbung“, sagt Wolf. Die Tiere brauchen keine helfende Hand. Nur eine Totgeburt hat der Landwirt aus Leidenschaft bisher erlebt.
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Trächtig sind die Tiere alle zwei bis drei Jahre und tragen ihren Nachwuchs neun Monate im Bauch. „Es gibt eigentlich nie Probleme mit einer Naturkalbung“, sagt Wolf. Die Tiere brauchen keine helfende Hand. Nur eine Totgeburt hat der Landwirt aus Leidenschaft bisher erlebt. © Edgar Pfrogner

Die Rinder wachsen langsam, weshalb kleine Tiere schon ein paar Jahre auf ihren Buckel haben können, aber trotzdem jugendlich wirken. Ihre Mähne fällt ihnen tief ins Gesicht. Manchem Genossen bedeckt das Fell fast komplett die Augen. Nur ihre spitz zulaufenden, bis zu einem halben Meter langen Hörner, verraten ihr Alter.   
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Die Rinder wachsen langsam, weshalb kleine Tiere schon ein paar Jahre auf ihren Buckel haben können, aber trotzdem jugendlich wirken. Ihre Mähne fällt ihnen tief ins Gesicht. Manchem Genossen bedeckt das Fell fast komplett die Augen. Nur ihre spitz zulaufenden, bis zu einem halben Meter langen Hörner, verraten ihr Alter. 
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Geräuschlos fressen die Tiere vor sich hin, als wir sie an einem kalten Wintertag besuchen. 
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Geräuschlos fressen die Tiere vor sich hin, als wir sie an einem kalten Wintertag besuchen.  © Edgar Pfrogner

Sie zeigen sich von uns unbeeindruckt, blicken kurz auf, mustern uns kurz. Sie lassen sich über ihr Fell streicheln und durch ihre dicke, borstig wirkende Mähen fassen. So friedfertig sie auch wirken: wuchtig wirken sie von Angesicht zu Angesicht trotzdem. „Es sind keine harmlose Tiere“, sagt Wolf. Mit ihren Hörnern könnten sie sich im Notfall verteidigen.   
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Sie zeigen sich von uns unbeeindruckt, blicken kurz auf, mustern uns kurz. Sie lassen sich über ihr Fell streicheln und durch ihre dicke, borstig wirkende Mähen fassen. So friedfertig sie auch wirken: wuchtig wirken sie von Angesicht zu Angesicht trotzdem. „Es sind keine harmlose Tiere“, sagt Wolf. Mit ihren Hörnern könnten sie sich im Notfall verteidigen. 
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Die Tiere sind in mehrfacher Hinsicht wertvoll. 1300 Euro muss man mindestens für eine Zuchtkuh kalkulieren. „Nach oben hin gibt es keine Grenzen“, sagt Wolf.  
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Die Tiere sind in mehrfacher Hinsicht wertvoll. 1300 Euro muss man mindestens für eine Zuchtkuh kalkulieren. „Nach oben hin gibt es keine Grenzen“, sagt Wolf.
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Im Frühjahr und Herbst schlachtet er je drei bis vier Tiere und vermarktet das Fleisch noch am gleichen Tag direkt über seinen Hofladen im Ortskern. In der Felsenkellerstraße hatte die landwirtschaftliche Familientradition 1823 angefangen. Bis in die 1990er Jahre stand dort noch ein Stall. 
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Im Frühjahr und Herbst schlachtet er je drei bis vier Tiere und vermarktet das Fleisch noch am gleichen Tag direkt über seinen Hofladen im Ortskern. In der Felsenkellerstraße hatte die landwirtschaftliche Familientradition 1823 angefangen. Bis in die 1990er Jahre stand dort noch ein Stall.  © Edgar Pfrogner

Nach einem Umbau wohnt heute die Familie Wolf darin und betreibt die Landwirtschaft nur mehr im Nebenerwerb. Die Brötchen verdient sich der Familienvater mit einem Vollzeitberuf in der Fertigung.  
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Nach einem Umbau wohnt heute die Familie Wolf darin und betreibt die Landwirtschaft nur mehr im Nebenerwerb. Die Brötchen verdient sich der Familienvater mit einem Vollzeitberuf in der Fertigung.
  © Edgar Pfrogner

Früh um sechs Uhr beginnt das Schlachten. Bis Mittag hat Wolf bis zu 80 Kilo Fleisch aus einem Tier gewonnen. Das ist nichts im Vergleich zum Ertrag bei einer normalen Hauskuh. Ihr Fleisch bringe nach dem Schlachten bis zu 500 Kilo auf die Waage. Eine Alternative ist die Kuh trotzdem nicht für Wolf.   
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Früh um sechs Uhr beginnt das Schlachten. Bis Mittag hat Wolf bis zu 80 Kilo Fleisch aus einem Tier gewonnen. Das ist nichts im Vergleich zum Ertrag bei einer normalen Hauskuh. Ihr Fleisch bringe nach dem Schlachten bis zu 500 Kilo auf die Waage. Eine Alternative ist die Kuh trotzdem nicht für Wolf. 
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Er lehnt die kommerzielle Tierhaltung ab, legt Wert darauf, dass seine Rinder 365 Tage im Jahr ihre eigene Weide zur Verfügung haben, im Sommer Gras mit Kräutern, im Winter Heu, Stroh und Grassilo zu fressen haben. „Aber kein Kraftfutter.“ Das Natürliche soll sich auch später im Geschmack niederschlagen.   
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Er lehnt die kommerzielle Tierhaltung ab, legt Wert darauf, dass seine Rinder 365 Tage im Jahr ihre eigene Weide zur Verfügung haben, im Sommer Gras mit Kräutern, im Winter Heu, Stroh und Grassilo zu fressen haben. „Aber kein Kraftfutter.“ Das Natürliche soll sich auch später im Geschmack niederschlagen. 
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Am Schlachttag steht bei Wolf ab 13 Uhr die Kundschaft vor der Tür. Bis 17 Uhr ist alles ausverkauft. Die Kunden kommen vor allem aus den umliegenden Städten und nehmen den langen Einkaufsweg in Kauf.
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Am Schlachttag steht bei Wolf ab 13 Uhr die Kundschaft vor der Tür. Bis 17 Uhr ist alles ausverkauft. Die Kunden kommen vor allem aus den umliegenden Städten und nehmen den langen Einkaufsweg in Kauf. © Edgar Pfrogner

Es sei Kundschaft, die bewusster Fleisch kaufe. Auch Markus Wolf geht isst das Tier bewusst. „Es muss nicht jeden Tag Fleisch auf dem Teller landen.“   
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Es sei Kundschaft, die bewusster Fleisch kaufe. Auch Markus Wolf geht isst das Tier bewusst. „Es muss nicht jeden Tag Fleisch auf dem Teller landen.“ 
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Die Kunden wollten auch sehen, woher das Essen kommt. Der Nebenerwerbslandwirt lädt dann Eltern und Kinder zur Besichtigungstour auf seine Weide. Sie ist zwei Minuten mit dem Auto entfernt.
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Die Kunden wollten auch sehen, woher das Essen kommt. Der Nebenerwerbslandwirt lädt dann Eltern und Kinder zur Besichtigungstour auf seine Weide. Sie ist zwei Minuten mit dem Auto entfernt. © Edgar Pfrogner

„Der Betrieb lebt nur von der Mundpropaganda.“ Spontane Käufer haben schlechte Chancen. Das Kilo wechselt für 16 Euro den Besitzer. 1000 Gramm Steak kosten bis zu 40 Euro. „Es ist alles Handarbeit. Jedes Stück Fleisch geht durch die Hand.“  
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„Der Betrieb lebt nur von der Mundpropaganda.“ Spontane Käufer haben schlechte Chancen. Das Kilo wechselt für 16 Euro den Besitzer. 1000 Gramm Steak kosten bis zu 40 Euro. „Es ist alles Handarbeit. Jedes Stück Fleisch geht durch die Hand.“
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Lukas ist heute noch immer von den Schotten angetan. Eine Herde hat er noch nicht. Ob es Hochlandrinder werden, ist noch nicht klar. 
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Lukas ist heute noch immer von den Schotten angetan. Eine Herde hat er noch nicht. Ob es Hochlandrinder werden, ist noch nicht klar.  © Edgar Pfrogner

„Andere Rassen haben mir auch zugesagt“, sagt er. Die wären schneller schlachtreif und garantieren zügigere Einnahmen, die es braucht, um die Ausgaben für eine Weide zu decken. Im Moment ist aber ohnehin viel los im Leben von Lukas. 
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„Andere Rassen haben mir auch zugesagt“, sagt er. Die wären schneller schlachtreif und garantieren zügigere Einnahmen, die es braucht, um die Ausgaben für eine Weide zu decken. Im Moment ist aber ohnehin viel los im Leben von Lukas.  © Edgar Pfrogner

Die Abschlussprüfungen sind durch, im September beginnt seine Ausbildung zum Mechatroniker für Landmaschinen.  
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Die Abschlussprüfungen sind durch, im September beginnt seine Ausbildung zum Mechatroniker für Landmaschinen.
  © Edgar Pfrogner

„Wir leben im Tal der Glückseligen“, schwärmt Markus Wolf über seine Heimat, die Fränkische Schweiz. Felder, Wiesen, Äcker.
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„Wir leben im Tal der Glückseligen“, schwärmt Markus Wolf über seine Heimat, die Fränkische Schweiz. Felder, Wiesen, Äcker. © Edgar Pfrogner

Die Landwirtschaft ist im Umbruch und auf dem Rückzug. „Die junge Generation soll sich mit den Gedanken auseinandersetzen, Flächen wieder selbst zu bewirtschaften“, sagt Wolf und empfiehlt seine pflegeleichten schottischen Hochlandrinder dafür. 
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Die Landwirtschaft ist im Umbruch und auf dem Rückzug. „Die junge Generation soll sich mit den Gedanken auseinandersetzen, Flächen wieder selbst zu bewirtschaften“, sagt Wolf und empfiehlt seine pflegeleichten schottischen Hochlandrinder dafür.  © Edgar Pfrogner

Nicht nur weil sie gut schmecken, sondern auf der Weide eine Augenweide sind.
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Nicht nur weil sie gut schmecken, sondern auf der Weide eine Augenweide sind. © Edgar Pfrogner

Mit einer eigenen Herde in Wannbach würde sich nicht nur Lukas einen Traum erfüllen.  
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Mit einer eigenen Herde in Wannbach würde sich nicht nur Lukas einen Traum erfüllen.
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