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Schuldenfalle Corona: Forchheimer Experte gibt Tipps für Privathaushalte

4.11.2020, 16:20 Uhr
Wolfgang Ceming von der Schuldnerberatung der Caritas

© Anna Wehrfritz Wolfgang Ceming von der Schuldnerberatung der Caritas

Herr Ceming, wie würden Sie die aktuelle Situation für die Haushalte einschätzen?

Auf jeden Fall als sehr ernst, vor allem, da wir jetzt bereits zum zweiten Mal im Lockdown sind und niemand weiß, wie lange die zweite Welle andauert. Gerade in den Bereichen Gastronomie, Freizeit und Kultur sind jetzt viele Menschen arbeitslos geworden, die vermutlich so schnell auch nicht wieder eingestellt werden.

Und das führt die Haushalte in die Zahlungsunfähigkeit?

Eine mögliche Ereigniskette ist, dass man durch Einkommensverlust Schuldverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann. Die andere Variante ist, dass kleine selbstständige Unternehmen ihre Forderungen nicht mehr einbringen können und nicht genug Rücklagen haben, um sich über Wasser zu halten.

Was tun, wenn man bemerkt, dass Geld knapp wird?

Zuerst einmal sollte man sich einen genauen Überblick über Ausgaben und Einnahmen verschaffen und überlegen, welche Ausgaben man eventuell kürzen könnte. Oder ob man durch Zusatzverdienste oder Sozialleistungen die Einnahmen erhöhen kann. Es sollte darauf geachtet werden, dass essentielle Ausgaben wie Miete und Strom abgedeckt sind. Wenn man Zahlungsverpflichtungen eingegangen ist, kann man versuchen, die Raten zu reduzieren oder auszusetzen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, sich von Beratungsstellen wie der Caritas oder der Diakonie beraten zu lassen. Die Gespräche sind unverbindlich, neutral und die Berater unterliegen der Schweigepflicht.

Interview: ANNA WEHRFRITZ

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