Schulstart in Forchheim: Nicht ohne die Straßenschuhe

8.9.2020, 16:47 Uhr
Schulstart in Forchheim: Nicht ohne die Straßenschuhe

© Foto: Julian Hörndlein

"Ich bin gespannt und aufgeregt", sagt etwa der sechsjährige Joseph, der in die Klasse 1/2f eingeschult wird. Die Martinschule setzt auf gemischte Klassen, in denen jeweils Erst- und Zweitklässler sowie Dritt- und Viertklässler zusammen unterrichtet werden.

Die verschiedenen Klassen müssen sich in auf den Boden aufgezeichneten Bereichen einfinden, zudem gibt es ein Wegesystem. "Eine Durchmischung der Gruppen soll nicht stattfinden", erklärt Schulleiterin Kerstin Friedrich.

Jeden Tag Maskenpflicht

Um Kontakte zu vermeiden, dürfen nur die Erziehungsberechtigten bei der Einschulung ihrer Kinder dabei sein, zudem gilt Mundschutzpflicht. Zwar gilt in den ersten beiden Schulwochen auch im Unterricht Maskenpflicht, die Grundschulen sind davon allerdings ausgenommen. "Trotzdem gilt jeden Tag Maskenpflicht bis zum Platz", so Friedrich.

Die Toilettengänge müssen protokolliert werden, auch dort gilt Maskenpflicht. Der Wasserspender ist aus Hygienegründen deaktiviert, Straßenschuhe müssen anbleiben und auch die Jacke darf nur über dem eigenen Stuhl hängen.

Trotz all dieser Einschränkungen ist Friedrich zuversichtlich: "Wir versuchen ohne große Gruppen, den Kindern einen normalen Unterricht zu ermöglichen." Denn Erstklässler würden kein Homeschooling machen können. Im letzten Schuljahr sei das anders gewesen, als im Frühjahr der Lockdown kam, hätten die Schülerinnen und Schüler schon ein halbes Jahr Schulerfahrung gehabt und konnte damit besser umgehen.

Schulleiterin appelliert an die Eltern

Insgesamt 260 Schülerinnen und Schüler werden an der Martinschule in der Innenstadt unterrichtet. Dort bemüht man sich, einen Frischluftaustausch zu ermöglichen und mit den Kindern oft auch raus zu gehen.

Friedrich appelliert aber trotzdem an die Eltern: Sie sollen ihre Kinder am Nachmittag viel an die frische Luft und sie sich dort bewegen lassen. Eltern selbst dürfen das Schulgebäude nicht betreten, dürfen ihre Kinder maximal bis zur Eingangstür begleiten.

Als die Einschulungsveranstaltung vorbei ist, fällt Kerstin Friedrich nach eigener Aussage ein Stein vom Herzen. Es habe kein Kind mit Trennungsschmerz gegeben. Das sei insofern besonders, als dass die neuen Erstklässler aufgrund von Corona keine Möglichkeit gehabt hätten, vor dem großen Tag eine Schulhausrally zu machen und die Lehrer kennenzulernen.

Aus ihrer Erfahrung aus dem letzten Schuljahr weiß Friedrich, dass sich die Kinder gut mit den aktuellen Auflagen arrangieren: "Die stemmen das", ist sie sich sicher.

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