Konstituierende Sitzung

Seniorenbeirat Forchheim: Neues Team an der Spitze

1.6.2021, 08:00 Uhr
Seniorenbeirat Forchheim: Neues Team an der Spitze

© Foto: Julian Hörndlein

Wie berichtet, hatte der Stadtrat Thormann nicht mehr in den Seniorbeirat gewählt, was für Diskussionen gesorgt hatte. Stattdessen sind die unabhängigen Mitglieder des Seniorenbeirates in dieser Legislaturperiode Rainer Kestler, Ulli Welz und Annemarie Obernhuber. Die Stadt hatte geprüft, ob Thormann in irgendeiner Form noch Mitglied des Beirates bleiben könne, kam aber zu dem Entschluss, dass dies rechtlich nicht möglich sei. Thormann wird dem Seniorenbeirat deshalb in Zukunft nur noch beratend zur Seite stehen, hat jedoch kein Stimmrecht. "Ich bitte darum, dass der neue Vorstand ohne politische Einflussnahme arbeiten kann", erklärte Thormann in seiner letzten Sitzung.

"Mit anderem Blick"

Mit Eugen Wette-Köhler kommt eine Stimme "mit anderem Blick" in das Gremium. Seit 2019 wohnt der neue Vorsitzende in der Forchheimer Innenstadt, vorher hatte er in Traunstein gelebt. "Forchheim war die richtige Entscheidung", sagt er. Als nächste Projekte des Seniorenbeirats strebt der 71-Jährige die Wiederbelebung des Ehrenamts nach der Corona-Zeit, eine Wohnberatung sowie die Schaffung neuer Wohnformen an. Zudem müsse auch die Innenstadt für Seniorinnen und Senioren attraktiv gehalten werden.

Das Führungsduo aus Wette-Köhler und Kremer wird bei der Arbeit von Lisa Hoffmann unterstützt, die als Seniorenbeauftragte des Stadtrats das Bindeglied zwischen den beiden Gremien darstellt. Hoffmann stellte in der Sitzung zudem einen Antrag über neue Sitzmöglichkeiten für eingeschränkte Personen und Senioren im Königsbad. Im letzten Jahr hatte es zum Umkleiden aufgrund der Hygienemaßnahmen keine Möglichkeit gegeben, Sitzmöbel anzubieten. Hoffmann wünschte sich, dass dies mit der nun anstehenden Öffnung des Königsbads geändert werde. Oberbürgermeister Uwe Kirschstein, der ebenfalls bei der Sitzung anwesend war, nahm den Antrag auf. "Ich kann jedoch nichts versprechen", sagte er. Für die Stühle müsste jemand abgestellt werden, der sie nach Benutzung wieder desinfiziere.

Länger diskutiert wurde ein Antrag von Karl-Heinz Kremer. Er wollte, dass der Seniorenbeirat auf die Nachbarschaftshilfe aufmerksam mache. So hätte die jüngere Generation den älteren Menschen während der Pandemie im letzten Jahr im Alltag geholfen. Jetzt hätten Seniorinnen und Senioren die Möglichkeit, sich dafür zu revanchieren und etwa auf Kinder aufzupassen, während die Eltern arbeiten.

Neid-Diskussion vermeiden

"Wir wollen eine Neid-Diskussion vermeiden", sagte er mit Blick auf den Impffortschritt. Horst Schulenburg kritisierte den Antrag: "Das ist nicht Aufgabe des Seniorenbeirats." Rainer Kestler gab zu bedenken, dass die praktische Umsetzung – zum Beispiel in Bezug auf Versicherungsschutz – nicht so einfach sei. Peter Ehmann vom Caritasverband wies auf die bestehenden Nachbarschaftshilfen in der Stadt hin. So hätten die Sozialträger, aber auch das Bürgerzentrum-Mehrgenerationenhaus im Forchheimer Norden im letzten Jahr einige Projekte organisiert. Lisa Hoffmann stimmte ihm zu und empfahl, mit den bestehenden Institutionen zu arbeiten: "Die Hilfe wird benötigt, das ist festzustellen", meinte sie.

Eugen Wette-Köhler sah keine Probleme darin, dass der Seniorenbeirat in Stadtanzeiger und Presse auf die Notwendigkeit von ehrenamtlicher Nachbarschaftshilfe aufmerksam mache. Die Anwesenden beschlossen, dass der Antrag noch einmal modifiziert werden müsse. Der neue Vorstand unter Wette-Köhler und Kremer werde nun zusammen mit allen daran interessierten Mitgliedern des Seniorenbeirats eine entsprechende Fassung erarbeiten. Die nächste Sitzung des Seniorenbeirats findet vorbehaltlich der Corona-Entwicklungen am 12. Juli um 14.30 Uhr statt.

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