Shoppen bis in die späten Abendstunden

24.5.2016, 06:00 Uhr
Shoppen bis in die späten Abendstunden

© Foto: Roland Huber

Shoppen bis in den Abend hinein: Was in vielen Städten ganz normal ist, von dem ist Forchheim weit entfernt. Besonders am Samstag. Spätestens am frühen Nachmittag werden hier die Bürgersteige hochgeklappt. Nicht jedoch am 11. Juni. Für diesen Tag dürfen Läden in der Forchheimer Innenstadt bis 24 Uhr geöffnet sein.

Nur in Kombination erfolgreich

„Beim ersten Mal, 2010, war die Veranstaltung an die Museumsnacht gekoppelt — da war richtig was los“, erinnert sich die Sprecherin der neu gegründeten Interessengemeinschaft „Die Innenstädter“, Petra Dietzel. Die Inhaberin eines Modegeschäfts freut sich entsprechend, dass während der Aktion auch der Kunsthandwerkermarkt in der Kaiserpfalz ist. Damit der Wunsch nach einer Partnerveranstaltung Wirklichkeit wurde, hatte Michael Csepai von der Werbegemeinschaft Forchheim schon im Vorjahr mit den Vorbereitungen angefangen. Der frischgebackene Vorsitzende der Gemeinschaft ging damals auf Susanne Fischer von der Kaiserpfalz zu und schlug eine Kooperation vor. Mit Erfolg.

„Es ist ein Versuch“, so die Museumsleiterin. „Wir schauen mal, ob es passt.“ Eine erste Schnittstelle wurde bereits gefunden: Wer am Samstag in einem Geschäft mehr als 50 Euro ausgibt, soll unter Vorlage des Einkaufsbons freien Eintritt für den Kunsthandwerkermarkt in der Kaiserpfalz bekommen. Dort präsentieren an jenem Wochenende 100 Aussteller Schmuck, Textilien, Grafiken, Holz- und Keramikarbeiten. Zudem wird es im Erdgeschoss der Pfalz eine Sonderschau zum Thema Nachhaltigkeit geben. Ob das der Langen Einkaufsnacht den nötigen Schwung verleiht?

Ein Vorbild in der Region wäre zum Beispiel die Erlanger „SternenNacht“. Gebummelt werden kann dort bis 23 Uhr, zudem gibt es Konzerte und ein vielfältiges kulinarisches Angebot. Rund um die verlängerten Öffnungszeiten hat sich ein großes Rahmenprogramm entwickelt, das Menschen aus der ganzen Region in die Hugenottenstadt lockt. Geplant wird die Veranstaltung von den hiesigen „City Managern“.

Nacht der langen Gesichter?

Wer auf der Webseite der Stadt Forchheim nach dem „City Management“ sucht, findet als Ansprechpartner Viktor Naumann. Er ist Leiter der Wirtschaftsförderung der Stadt Forchheim und zu seinem Referat gehört auch das Stadtmarketing. Doch die Nachfrage zur Veranstaltung bei ihm ergibt: Er verweist ganz und gar auf die Werbegemeinschaft. Und bislang läge ihm noch kein Konzept für die Veranstaltung vor. Und so finden Interessierte, obwohl der Termin immer näher rückt, bislang kaum Informationen über die Aktion. Darauf angesprochen sagt Naumann, dass die Stadt die Veranstaltung natürlich bewerben könne. Sein Aber: „Wer Unterstützung will, muss seine Hausaufgaben machen.“

Davon, dass die Werbegemeinschaft Hausaufgaben auf hatte, also ein Konzept hätte vorlegen sollen, weiß wiederum Csepai, der ehrenamtlich arbeitet, nichts. Darauf angesprochen muss er fast schon lachen: „Herr Naumann wird dafür bezahlt, ich nicht“, sagt er.

Wie in Erlangen sollte es eigentlich auch in Forchheim ein Rahmenprogramm geben. In der Versammlung der Werbegemeinschaft Anfang Mai träumten die Mitglieder noch von Musikbühnen und Kunstausstellungen in den Leerstandsgebäuden in der Innenstadt. Jetzt folgt die Resignation. „Das mit den Leerständen klappt nicht“, so Csepai. Der Grund dafür: Zeitmangel. „Aber es wird vielleicht Feuertonnen geben.“ Auch auf das Problem mit der angespannten Parksituation in der Innenstadt angesprochen, kann Csepai nur seufzen und auf die Stadt hoffen. Sein Plan ist jetzt: Ausprobieren und es in den Folgejahren besser machen. „Es wird heuer sicherlich noch nicht hundertprozentig — aber ich gebe mir Mühe.“

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