Solo für einen Querdenker

7.11.2016, 06:00 Uhr
Solo für einen Querdenker

© Foto: Hans von Draminski

Michael Jakob gehört zu denen, die das Bühnengenre „Poetry Slam“ hierzulande hoffähig gemacht haben: Mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Wolfram-von-Eschenbach-Förderpreis, dem Nürnberg-Stipendium und dem Titel „WDR-Poetry-Slam-Champion“, befreit sich der zweifache Fränkische Poetry-Slam-Meister nun von den Fesseln des Textblatts und präsentiert seine Texte auswendig.

Was qualitativ hochwertige Literatur und damit guten Poetry Slam für Michael Jakob ausmacht? „Gut wird es für mich immer dann, wenn der Text die Leute entweder berührt oder unterhält“, meint der gebürtige Ansbacher, der in Nürnberg lebte, in Bamberg studierte und mittlerweile mit Frau und zwei Kindern (sechs und vier Jahre alt) in Zirndorf wohnt.

Um die Menschen zu bewegen, das Publikum mitzureißen, müsse man auf der Bühne Präsenz und Ausdruck zeigen, seine Texte nicht nur deklamieren, sondern leben. Jakob weiß genau, wovon er spricht, denn er spielte mit Schauspielkollegin Göksen Meine von der Impro-Theatergruppe „Volle Möhre“ Zwei-Personen-Stücke, bei denen man als Darsteller praktisch ständig im Fokus steht.

Dass überwiegend ländliches Publikum wie bei dem Auftritt in Hallerndorf andere Vorlieben hat, als Zuschauer in der Großstadt, ist Michael Jakob ebenfalls „sehr bewusst“, wie er sagt. Deshalb werde er das Programm „Entblättert“, das bisher nur in einer gekürzten Kulinartheater-Fassung in der Fürther Kofferfabrik zu erleben war, für Hallerndorf entsprechend zuschneiden.

Thematisch wird es „breit und vielfältig“, verspricht Michael Jakob. Von einer „Ode ans Spielen“, die Kindheitserinnerungen aufnimmt, über Gesellschafts- und Konsumkritik bis zu religiösen Fragen soll die Mischung all das abdecken, was Menschen derzeit beschäftigt. „Aus dem Suppenkasper wird der Fast-Food-Hannes“, plaudert Jakob aus der Slammer-Schule und gibt zu, dass in mancher Nummer „mehr als ein bisschen Kabarett“ enthalten ist.

Gespannt sein darf man auch auf das Hallerndorfer Solo des Querdenkers Jakob, der für andere als die im „Blätterwald“ gewohnten Farben sorgen dürfte – schon dadurch, dass er sich bei seinem Auftritt nicht an gedruckten Textblättern festhält.

Der Eintritt kostet 7 Euro, Karten im Vorverkauf bei der Sparkasse Hallerndorf oder in der Sparkasse Forchheim. Ticket-Hotline: (0 91 91) 8 83 33.

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