Sparkasse verlieh Bürgerpreise an zwei Vollblutmusiker

2.10.2015, 16:24 Uhr
Sparkasse verlieh Bürgerpreise an zwei Vollblutmusiker

© Foto: Kai Barnickel

Ewald Maier, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Forchheim, geht noch mehr auf den ideellen Charakter der Kultur ein: Das gesellschaftliche Leben werde getragen von Menschen, die mit ihrem freiwilligen Engagement Kultur in all ihren verschiedensten Formen fördern. Das ermögliche ein Miteinander, welches für die Sparkasse ein Teil des Selbstverständnisses sei – und welches sie mit Preisgeldern von 2000 Euro unterstützt.

Dass Ehrenamt nicht selbstverständlich ist, betont auch Oberbürgermeister Franz Stumpf und richtet seinen Dank an die beiden Preisträger: Andreas Bauer bringe in herausragender Weise junge Leute zur Musik. Franz Josef Saam dankt er vor allem für seine jahrzehntelange Tätigkeit in der Musikschule Forchheim: „Ich habe Sie schon von meinem Amtsvorgänger übernommen“, sagt er augenzwinkernd.

Die Preisverleihung findet in zwei Kategorien statt, obwohl es eigentlich sogar vier gäbe – doch die Exklusivität dieses Preises steht im Mittelpunkt: „Wir zeichnen lieber weniger Preisträger aus, die dafür wirklich Herausragendes leisten“, sagt Ewald Maier. Die Jury oder auch das Kuratorium bewerte nach verschiedenen Kriterien, die erfüllt sein müssten: Der Innovationsgrad, die Vorbildfunktion, der Wert für die Gesellschaft und auch der zeitliche Einsatz des Engagements.

Über den Preis in der Kategorie „Alltagshelden“ durfte sich, wie berichtet, Andreas Bauer (31) freuen. Er ist seit einem Jahrzehnt in der musikalischen Jugendarbeit tätig und leitet im Musikverein Buckenhofen eines der besten Jugendblasorchester Bayerns. Er sei, sagte er, durch die recht überraschende Auszeichnung ins Nachdenken über das gekommen, was er stets als selbstverständlich gesehen habe: das Engagement, die Zeit und eben Freizeit, die er aufbringt, um mit Kindern und Jugendlichen etwas zu gestalten.

Kein Opfer

Für ihn sei das kein Opfer, denn er bekomme es wieder zurück: durch die Begeisterung, die Leidenschaft und die Freude, die in der ganzen Gruppe entsteht und in der ein kleiner Teil von ihm selbst steckt. Doch obwohl der Preis ihm selbst verliehen wird, verweist er auf den ganzen Verein, der seine Mitglieder stets unterstützt und ihnen Vertrauen schenkt.

Über Franz-Josef Saam und seine Verdienste, die ihm den Preis für das „Lebenswerk“ eingebracht haben, spricht zunächst Susanne Herden: Sie hat ihn angemeldet und später mit der erfolgreichen Bewerbung überrascht. „Wenn man an ihn denkt, sieht man einen Mann, der mit ganzem Herzen Musiker ist“, sagt sie und erzählt von „mal eben“ in der Nacht komponierten Liedern, einer fränkischen Weihnachtsgeschichte und noch vielem mehr. Die Gedanken aller fasst sie in ihrem letzten Satz zusammen: „Mach’ ner so weider!“

Der Preisträger lässt vor allem die Musik für sich sprechen, die den ganzen Abend hindurch die Kultur spürbar macht – und schließt sich außerdem in seiner Rede Andreas Bauer an: Dieser habe es ihm leicht gemacht, denn dessen positive Erfahrungen bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen könne er so übernehmen. Der Preis habe ihn zwar sehr überrascht: „Aber dann kam doch Freude auf“, schmunzelt er. Doch auch Saam sieht den Preis nicht nur als eigenen Verdienst: Die Liste der Menschen, denen er für ihre Unterstützung dankt, ist ein weiterer Beweis für sein außerordentlich weit gefächertes Engagement.

Der offizielle Teil endet mit einem gemeinsamen, fränkischen Gesang aus dem Liederbuch „Bei uns is schö“ – und das wird es wohl auch bleiben, denn um die Zukunft der Kultur und Musik muss man sich dank der beiden Preisträger wohl keine Sorgen machen.

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