SpVgg Fürth erteilte Fußballnachwuchs eine Lehrstunde

FORCHHEIM - „Wisst ihr eigentlich noch damals?“ So nehmen viele Stammtischunterhaltungen ihren Anfang. Sich über längst vergessene Ereignisse auszutauschen, kann schöne Erinnerungen wecken und ist fast eine eigene Sportart. In loser Reihenfolge blicken wir in unserer Donnerstags-Rubrik „Wissen Sie noch?“ auf historische Momente des Forchheimer Sports zurück.

Beim Aufräumen entdeckte Ulli Welz einen Karton mit alten Fotos und wurde so unverhofft auf ein Jubiläum aufmerksam. Stand im Juni 1956 beim ersten Gastspiel einer ausländischen Fußballmannschaft auf Forchheimer Boden (über den Besuch aus Bilbao berichteten wir in einer früheren Folge dieser Serie) schon einmal eine kurzfristig aus einheimischen Kickern verschiedener Vereine zusammengewürfelte Stadtauswahl auf dem Platz, folgte die Premiere der Jugend 1964. Beim Betrachten der Schwarz-Weiß-Aufnahme von vor 50 Jahren schwelgt Ulli Welz in Erinnerung.

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Forchheim

12.12.2013, 10:55 Uhr

Momente der Forchheimer Sportgeschichte

Zum 60. Geburtstag des 1904 als Turnverein gegründeten Jahn stellte Walter Dewald den Nachwuchs für ein Einlagespiel zusammen, sprach auch den VfB und die Germania an. Warum der ATSV außen vor blieb? „Die hatten keine Jugendabteilung“, erklärt Welz. Exoten dieser Zeit waren Reinhold Friedrich und Alois Schweigert, die aus Schlammersdorf mit dem Moped anreisten. Der damalige Jahn-Torhüter Welz und seine Mannschaftskameraden fieberten der Partie gegen eine Stadtauswahl aus dem Fußballkreis Nürnberg-Fürth entgegen, mussten schließlich aber enttäuscht feststellen, dass der zu dieser Zeit tatsächlich noch ruhmreiche 1. FC Nürnberg keine Akteure nach Oberfranken geschickt hatte. Stattdessen bekamen es die Forchheimer mit der SpVgg Fürth zu tun. Allein es half den Gastgebern nur wenig. Viermal musste der 17-jährige Wels den Ball aus dem eigenen Tornetz holen, immerhin der Ehrentreffer war seinen Vorderleuten am Ende gelungen. Einer der auffälligsten in der Forchheimer Auswahl war Rolf Schrettenbrunner, der später für Herzogenaurach im höherklassigen Amateurbereich die Schuhe schnürte. Für Welz war es in jedem Fall „ein echtes Erlebnis“, das die Forchheimer Elf von damals bis heute verbindet. Wann immer sie sich danach mit ihren Vereinen begegneten, der gemeinsame Auftritt war freilich Gesprächsthema. Ulli Welz setzte seine Karriere noch beim VfB in der A-Klasse (heutige Kreisliga) fort. Beim Jahn hatte es nicht für einen Stammplatz gereicht. Dem Fußball aber blieb er immer treu. Von 1978 bis 2009 leitete er die Fußballabteilung des VfB und war von 1985 bis 1989 Bezirksliga-Schiedsrichter.