Umsätze trotz Pandemie gestiegen

Stadtwerke Ebermannstadt setzen verstärkt auf Photovoltaik

20.10.2021, 20:00 Uhr
Die Dächer des EbserMare erzeugen mit insgesamt 300 PV-Modulen pro Jahr 80.000 Kilowattstunden Energie.

© Stadtwerke Ebermannstadt Die Dächer des EbserMare erzeugen mit insgesamt 300 PV-Modulen pro Jahr 80.000 Kilowattstunden Energie.

Nach dem abgedeckten 617.000 Euro Betriebsverlust des EbserMare steht das Jahresergebnis bei 500.000 Euro. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betragen knapp 1,58 Millionen Euro. Eine große Aufgabe steht mit der Freiflächen PV-Anlage bei Poxstall bevor, die Strom-Eigenversorgungsquote kann damit auf 75 Prozent ansteigen.

Die Ursache des Jahresüberschusses um 72.000 Euro unter dem Ergebnis von 2019 führte Fiedler auf behördliche Auflagen im EbserMare infolge der Corona-Pandemie zurück; um den Badbesuch zu ermöglichen, mussten ein Hygienekonzept ausgearbeitet und Vorkehrungen zur Begrenzung der Badegäste getroffen werden. Das Resultat von 2019 – über 56.000 „Zahlende“ – war 2020 nicht mehr zu erreichen, 22.000 lösten Eintrittskarten.

Konzessionsabgabe und Gewerbesteuer

Den fünf Gemeinden des Versorgungsgebiets seien 2020 von den Stadtwerken neben 158.000 Euro Gewerbesteuer, 395.000 Euro Konzessionsabgabe überwiesen worden, nach Jürgen Fiedlers Worten „Beispiele zur Stärkung der Region“. 40 Mitarbeiter garantierten für die Versorgung der Kunden mit Strom, Erdgas und Trinkwasser, neben laufenden Unterhaltsarbeiten seien über zwei Millionen Euro in die Infrastruktur investiert worden.

Einzelheiten daraus: In den Ortsteilen Neuses und Poxstall wurde die 670 Meter lange Hauptwasserleitung mit einem neuen Inliner-Verfahren saniert, bei nur punktuellen Aufgrabungen lagen die 300.000 Euro Kosten deutlich unter der konventionellen Neuverrohrung. Für ein zukunftsfähiges Stromnetz wurde zu 260.000 Euro ein Transformator aus dem Baujahr 1966 ersetzt.

Im Rahmen der Klimaschutzprojekte führten die Stadtwerke in den Gemeinden Pretzfeld und Unterleinleiter die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik aus. „Wir wollen weiter in die Energiewende investieren und verstärkt Solarstromprojekte umsetzen“, belegte der Geschäftsführer mit dem Foto von den Dächern des EbserMare, die, belegt mit 300 Modulen, pro Jahr 80.000 Kilowattstunden Energie erzeugen.

Hier kam Fiedler zurück auf den „Solarpark Eschlipp“ der bereits 2010 ans Netz gegangen ist und jetzt die in Planung befindliche PV-Anlage bei Neuses-Poxstall zurück, die die Eigenversorgung auf 75 Prozent steigern kann und Ebermannstadt zum Vorreiter beim Klimaschutz in der Fränkischen Schweiz machte – so die Erwartung von Jürgen Fiedler, der überzeugt ist, dass dies mit dem „hervorragend qualifizierten Personal“ gelingen wird.

Auch bei der „Gigabit Richtlinie Bayern“ im Boot?

Durchaus Aussichten haben die Stadtwerke mit dem Telekommunikationspartner M-Net nach realisierten Bandbreiten von 300 Mbit/sek in der Grund- und Mittelschule sowie Glasfaseranschlüssen in verschiedenen Ortsteilen ab 30 bis 50 Mbit beim weiteren Breitbandausbau gemäß der vom Stadtrat im Oktober 2020 einhellig zugestimmten „Gigabit Richtlinie Bayern“. Demnach stehen für den Ausbau von 1061 Anschlüssen zehn Millionen Euro an Investitionen an. Berücksichtigt nach der Härtefallregelung bewegt sich der Eigenanteil der Kommune bei 1,4 Millionen Euro.

Darüber, mit jetzt vorliegenden Details des von der Verwaltung beauftragten Gutachtens über förderfähige private und gewerbliche 200-Mbit-Anschlüsse, dazu aus dem Raster fallende, überlange Ausbaustrecken, informierte der VG-Geschäftsstellenleiter und „Breitbandpate“ Andreas Kirchner. Sein Wunsch: Der Stadtrat möge ausgestattet mit diesen Informationen bei der bevorstehenden Haushaltsberatung die Maßnahmen priorisieren, denn alles auf einmal werde bei 44 Kilometern Ausbaustrecke nicht gehen.

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