Steffen Lipfert ist Pretzfelds sechster Bürgermeister-Kandidat

27.11.2019, 15:34 Uhr
Steffen Lipfert ist Pretzfelds sechster Bürgermeister-Kandidat

© Stefan Braun

Die SPD wird ihren Kandidaten noch nominieren, als Bewerbervon „WIR– Gemeinsam für Pretzfeld“ tritt Verwaltungsmitarbeiter Christian Mayer an, die Nominierungsveranstaltung ist hierfür ist am 3. Dezember. Last, but not least kandidiert auch Frank Geiger für die GfP (Gemeinsam für Pretzfeld).

Befürworter dieser Kandidatenflut sehen diese als gelebte Demokratie, es gibt aber auch Stimmen, die sagen, dass manches Mal weniger mehr sein kann. Zu ihnen gehört auch Steffen Lipfert: „Potenzielle sechs Fraktionen im Gemeinderat sind ein Pretzfelder Manko, das wir schon länger haben. Es besteht die Gefahr, dass man sich gegenseitig blockiert“. Lipfert erklärte weiter, dass er mit mehreren Listengruppierungen gesprochen habe, unter anderem mit der SPD und der WPA.

"Bin ein wenig überrascht"

Während die SPD umgehend auf einen eigenen Kandidaten verwiesen habe, zeigte die WPA anfangs Interesse an einer gemeinsamen Liste und einem gemeinsamen Kandidaten. „Daher bin ich jetzt auch ein wenig überrascht, dass sie mit Walther Metzner einen eigenen Kandidaten aufgestellt haben. Wir als Freie Wähler sagen daher: Wir können es auch.“

Die Kritik am Sparkurs der Verwaltung in den vergangenen Jahren habe auf der einen Seite dafür gesorgt, dass Pretzfeld nahezu schuldenfrei ist, doch der Investitionsstau, speziell im Bereich der Infrastruktur, sei nach Ansicht Lipferts „enorm“ –und speziell in Anbetracht der Zinssituation „fast unverantwortlich“. Es stehe viel an „und es muss viel umgesetzt werden“. Lipfert: „Wenn man sieht, was andere Gemeinden auf die Beine stellen, dann müssen wir uns anstrengen und unsere Hausaufgaben machen.“
Im Zusammenhang mit den Themen Tourismus (womit auch das Thema Radwege verbunden), Dorferneuerung und Energieeffizienz (LED-Straßenbeleuchtung) sprach Lipfert von vertanen Chancen in der Vergangenheit. Als Fazit zog er: „Wir als Freie Wähler bringen uns konstruktiv und deutlich in die Gemeindearbeit ein, speziell der Dritte Bürgermeister Gerhard Kraft“.

Direkte Kritik an der Verwaltung vermied Lipfert, die kam dafür von Rudolf Braun. Der FW–Bürgermeister von Weißenohe und stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Kreistag (er fungierte in Hetzelsdorf als Wahlleiter) bemängelte, dass in Pretzfeld anscheinend ein Konzept fehle. „Die Themen sind in allen Gemeinden nahezu gleich, in der VG Gräfenberg haben wir zum Beispiel ein Energiekonzept. Ihr habt in Pretzfeld ein riesiges Gebiet mit relativ wenig Einwohnern.“ Daher sei Isek (integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept) ganz wichtig, so Braun.

Einen deutlichen Seitenhieb platzierte er in Richtung seines Kreistagskollegen, dem Pretzfelder Geschäftsleiter Andreas Pfister (SPD): „Ich verstehe nicht, warum ein Kämmerer für die Aufstellung des Haushaltes ein Dreivierteljahr benötigt. Das ist bei uns eine Sache von zwei Tagen. Ihr seid aber nicht die einzigen, die noch keinen haben“.
Derzeit sind die Freien Wähler mit Gerhard Kraft und Lipfert im Gemeinderat vertreten. Die Kandidatenliste der FW für den Gemeinderat wird in den kommenden Wochen erstellt.

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