Stelzenhäuser und Chalets: Naturhotel in Fränkischer Schweiz nimmt Hürde

22.2.2020, 13:46 Uhr
Stelzenhäuser und Chalets: Naturhotel in Fränkischer Schweiz nimmt Hürde

© Karl Heinz Wirth

Der Bebauungsplan für das Sondergebiet Stöckach unter dem Schlagwort "Naturhotel Igensdorf" beschäftigte den Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Das Gremium leitete das Bebauungsplanverfahren ein. Es war sich einig, den Plan als Sondergebiet im Rahmen eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes aufzustellen. Den Entwurf hat das Planungsbüro Stadt-Raum aus Amberg erarbeitet.

Vorgesehen sind Stelzenhäuser und Chalets. Weiter entsteht ein Hotel mit Tagungsräumen und Restaurant. Im März 2019 hatte der Gemeinderat beschlossen den Flächennutzungsplan zu ändern und die Öffentlichkeit zu beteiligen. Martina Dietrich erläuterte die eingearbeiteten Änderungen. So werden die Gebäude nicht über Baumhöhe reichen und somit nicht sofort zu sehen sein, da eine drei Meter breite einheimische Heckenbepflanzung um das Areal gepflanzt wird. Das Hotel will Raum für Tagungen und geistiges Wohlbefinden bieten.

Für den Artenschutz

Diese Hecke darf nicht geschnitten werden und muss frei wachsen. Damit wird dem Artenschutz Rechnung getragen und Insekten wie Heckenbrütern ein Schutzraum gegeben. Für die überbauten Flächen werden interne Ausgleichsflächen auf dem Gelände zur Verfügung gestellt, die nicht bewirtschaftet werden. Für die Einfahrt zu den vorgesehenen 30 Parkplätzen ist keine Linksabbiegespur vorgesehen, wie vom Straßenbauamt vorgesehen. Hierfür wurde ein Verkehrsgutachten angefertigt, berichtete Stephan Dietrich vom Planungsbüro. Eine Linksabbiegespur hält auch Bürgermeister Wolfgang Rast nicht für notwendig: "Müssen wir uns eigentlich alles vom Landratsamt gefallen lassen?", fragte Rast.

Ebenso erfolgten umfangreiche biologische Untersuchungen, die Landschaftsökologe Christoph Gressle durchführte. Betroffen, so Gressle, sind insbesondere die Fledermaus und die Feldlerche. Für die Fledermaus wird ein drei Meter breiter Streifen entlang des Bachlaufs freigehalten, damit die Tiere ungehindert dort fliegen können. Für ein Lerchenpaar wurde ein 2000 Quadratmeter großes Grundstück aus dem Eigentum der Gemeinde bereitgestellt. Allerdings befindet sich dieses in der Mitte zwischen zwei Grundstücken.

Nicht nachvollziehbar

Für den Dritten Bürgermeister Hans Jürgen Röhrer war die Entscheidung nicht nachvollziehbar. Bürgermeister Rast versucht nun die gemeindeeigene Fläche mit einem Grundstücksnachbarn zu tauschen.

Der Gemeinderat billigte den Entwurf der Planungsunterlagen zur Änderung des Flächennutzungsplans und zur Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes einstimmig. Um vom Vorkaufsrecht der Gemeinde Gebrauch machen zu können, verabschiedeten die Räte eine Vorkaufsrechtssatzung, die es ihr ermöglicht, auf Flächen zuzugreifen, die veräußert werden sollen.

Unter anderem betrifft dies auch ein Grundstück an der Forchheimer Straße. Edmund Ulm (CSU) fragte, ob der Grundstückseigentümer davon in Kenntnis gesetzt wurde. Dies verneinte Bürgermeister Rast. Ulm fand es nicht gut, wenn der Bürger erst aus der Zeitung davon erfährt. Rast meinte dazu, dass der Eigentümer, als er das Grundstück mit einem meterhohen Bauzaun umgab, die Gemeinde auch nicht fragte und spielte damit den Ball zurück.

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