Sternwarte Feuerstein gibt Tipps zu Sternbildern am Sommerhimmel

29.5.2020, 17:34 Uhr
Sternwarte Feuerstein gibt Tipps zu Sternbildern am Sommerhimmel

© Archivfoto: Werner Stupka

Von der Sternwarte Feuerstein aus können Besucher Einblicke in die Astronomie erhalten. Doch wegen des Coronavirus können derzeit keine Veranstaltungen oder Himmelsführungen stattfinden.

"Wir müssten ja alles sofort reinigen, sobald ein Besucher durch ein Teleskop oder Fernrohr geschaut hat, das ist kaum machbar", sagt Frank Fleischmann, Leiter der Sternwarte. Bis Mitte August plant er deshalb voraussichtlich keine Veranstaltungen. Auch andere Sternwarten in Bayern hätten derzeit noch nicht geöffnet. Hinzu kommt, dass das Sternebeobachten im Sommer eher etwas für Nachteulen ist. "Da es erst spät dunkel wird, eignet sich der Herbst für Familien besser", sagt Fleischmann.

Im Juni gibt es helle Sterne am Himmel zu entdecken. "Sehr schön zu sehen ist jetzt das Sommerdreieck", sagt Fleischmann. Am finsteren Himmel steht es hoch im Osten. Die Wega in der Leier ist dabei der hellste Stern. Der Adler bildet die untere Spitze des Dreiecks. Im Sommer weist es in Richtung Süden. Der Schwan ist ebenfalls Teil des Sommerdreiecks mit diesen drei hell leuchtenden Sternen.

Großer Wagen oder Schöpfkelle?

"Auch der Große Bär oder Große Wagen sind gut zu erkennen", erklärt Fleischmann. Ganz in seiner Nähe lässt sich ein weiterer Stern entdecken: "Der Bärenhüter leuchtet hell." Der Große Wagen wird im englischsprachigen nordamerikanischen Raum auch als "Große Schöpfkelle" bezeichnet. "Es ist von Kultur zu Kultur unterschiedlich, welche Namen die Sternbilder tragen", erklärt Fleischmann.

Im Juni hoch am Himmel, ein wenig westlich, befindet sich das Sternbild Herkules und der Kugelsternhaufen M13 – eine Ansammlung von hunderttausenden Sonnen, die zu unserer Milchstraße gehört.

"Ein echtes Problem"

In der Fränkischen lassen sich Sterne übrigens besser als anderswo beobachten: "Lichtverschmutzung ist ein echtes Problem. In Nürnberg wird es fast nicht möglich sein, die Milchstraße oder andere Galaxien gut zu fotografieren ", sagt Fleischmann. Erst ein wenig außerhalb, wo weniger Dunst herrsche, seien die Bedingungen besser.

Auch von der Sternwarte Feuerstein aus, rund 40 Kilometer von Nürnberg entfernt, lässt sich das Ausmaß der Lichtverschmutzung daran erkennen (siehe Bild), wie die Milchstraße überstrahlt wird. Ideal für einen Blick in den klaren Sternenhimmel ist, sich so hoch wie möglich zu befinden und eine Inversionswetterlage. Dabei sind die oberen Luftschichten wärmer als die unteren. Lichter und Dunst hängen dann unten im Tal fest, über der Hochnebeldecke ist einem der Blick auf strahlenden Sternenschein sicher.

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