Streitberg soll noch schöner werden

8.11.2018, 08:00 Uhr
Streitberg soll noch schöner werden

© Foto: Paul Pöhlmann

Der Marktgemeinderat entschied sich einstimmig für die "kleine Lösung". Das gewichtigste Argument war angesichts der Mehrkosten von 172 000 Euro, dass nach den Belegungsunterlagen mit Schnitt nur einmal im Jahr eine Veranstaltung mit mehr als 200 Personen stattfindet. Deshalb hielt Zweiter Bürgermeister Gerhard Kraus (BGS) einen solchen Ausbau für unwirtschaftlich und den Bürgern nicht vermittelbar, noch dazu weil die Benutzungshäufigkeit eher rückläufig sei.

Mit der Vermietung des Bürgerhauses erzielt die Kommune nur minimale Einnahmen von gut 2000 Euro im Jahr, die keineswegs die Wartungskosten decken. Große Veranstaltungen berechnet die Gemeinde mit 232 Euro, kleinere wie Blutspendetermine mit acht Euro die Stunde. Deshalb wünscht sich Kraus, mehr kleinere Veranstaltungen. "Und dann voll, das wäre sehr ordentlich."

Ein "erhaltungswürdiges Haus mit Potenzial" urteilte Konrad Rosenzweig (CSU) nach der Besichtigung. Dennoch plädierte auch er für die Ausbauvariante unter Versammlungsstättenniveau. Wenn die Feuerwehr bei einer Veranstaltung sei, so Bürgermeister Helmut Taut (FWW) und ebenso Rosenzweig, könne das Landratsamt Ausnahmen für Veranstaltungen mit mehr als 200 Personen genehmigen. Die eingesparten Mittel könnten für eine neue Beleuchtung des Saals und die Sanierung der Küche klüger eingesetzt werden.

Das Areal, auf dem in Streitberg die Dorferneuerung greifen soll, wurde vom Rat einstimmig um die Hadergasse und deren Umgriff erweitert. Einerseits sollen Verkehrsgefahren abgemildert werden, indem mehrere kleine Engstellen in Absprache mit Grundeigentümern erweitert werden. Andererseits sollen die Streitberg-Besucher angenehmer durch den Ort laufen können. Deshalb war es den Räten wichtig, die verbindenden und weiterführenden Fußwege einzubeziehen.

Dazu gehört der Anstieg zur Streitburg auf Höhe des Kriegerdenkmals Richtung Burgleite. Der Weg ist schlecht beleuchtet. Das könnte durch Solarstraßenlampen behoben werden, so Taut später. Denn manche dunkle Ecke existiert, weil die Leitungsverlegungskosten entfernungs- und geländebedingt unverhältnismäßig hoch sind. Unter diesem Aspekt soll die Dorferneuerung auch "einen Arm ins Schauertal" erhalten. Die Hadergasse ist nach Rosenzweigs Beobachtungen beliebt bei Spaziergängern. Der höhergelegene Straßenzug sei eine Art Panoramaweg mit Blick ins Wiesenttal Richtung Ebermannstadt. Taut schlug "Haltepunkte für Touristen" - eventuell mit Sitzgelegenheiten Ausblick vor. "Wunderbar", reagierte Hans Heisenstein (WU). Je weiter den Berg hinauf etwas verbessert werden könne, desto besser. Das Dorferneuerungsgebiet umschließt auch Zuwege zur Binghöhle und zum Schauertal.

Zu Unrecht angegriffen fühlt sich der Marktgemeinderat durch das Protokoll einer Vorstandssitzung des Schwimmbadvereins. Man habe zur Unterstützung und zum Erhalt des historischen Bades alles getan. "Mehr können wir nicht tun, mehr Zeichen können wir nicht setzen", sagte Taut und listete auf: Man habe das Bad in Muggendorf zugunsten der Streitberger Anlage geschlossen. Man habe sich beim Bäderförderprogramm des Bundes beworben, sei aber bei dem kleinen Topf von 100 Millionen Euro nicht zum Zug gekommen. Größere Chancen rechnet er sich beim neuen bayerischen Förderprogramm aus. Hier sollen die kommenden fünf Jahre je 20 Millionen ausgeschüttet werden.

Die Brücke in Niederfellendorf mit ihrer Tonnagebeschränkung ist schon länger ein Sorgenkind des Marktgemeinderats. Zweiter Bürgermeister Kraus hat Kontakt zu einem Spezialisten, der Parkdeck-Zufahrten beschichtet. Der Fachmann will sich die Brücke ansehen. Insbesondere die hochstehenden Schrauben bilden einen Gefahrenpunkt — für Autoreifen, für Radfahrer und auch für Fußgänger, was zwei kleinere Unfälle dort belegen. Vorerst will man mit einem Schild darauf hinweisen.

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