"Tag der Impfung" im Kreis Forchheim: Ärzte raten zur Vorsorge

6.10.2020, 10:00 Uhr
Seit dem 18. Jahrhundert gibt es das Prinzip der modernen Impfung gegen vielerlei Infektionskrankheiten. Im Impfpass wird heutzutage dokumentiert, wann welche Impfung durchgeführt wurde. 

© Marius Becker/dpa Seit dem 18. Jahrhundert gibt es das Prinzip der modernen Impfung gegen vielerlei Infektionskrankheiten. Im Impfpass wird heutzutage dokumentiert, wann welche Impfung durchgeführt wurde. 

„Der Tag der Impfung ist extrem wichtig, weil es sehr viele Impflücken gibt“, erklärt Dr. Thomas Fiermann, der den Tag federführend organisiert hat. Gerade in den letzten Jahren habe er eine gewisse Impfmüdigkeit beobachtet. „Wir möchten das Thema in den Mittelpunkt stellen“, sagt der Arzt. 

Während der Corona-Krise ist vor allem die Grippeschutzimpfung in den Vordergrund gerückt. „Wir können uns in Zeiten einer Covid-19-Pandemie keine schwere Grippewelle leisten“, erklärt Fiermann. Trotzdem geht es beim Tag der Impfung explizit nicht nur um die Influenzaimpfung, sondern um die vollständige Überprüfung des Impfstatuses. 

Dr. Martin Scheerbaum (links) und Dr. Thomas Fiermann hoffen, dass sich der landkreisweite „Tag der Impfung“ in den kommenden Jahren etabliert. 

Dr. Martin Scheerbaum (links) und Dr. Thomas Fiermann hoffen, dass sich der landkreisweite „Tag der Impfung“ in den kommenden Jahren etabliert.  © Julian Hörndlein

Insgesamt 15 Impfungen weist der Flyer aus, darunter Tetanus, Mumps, Hepatitis B oder Masern. Gerade bei letzteren gibt es Nachholbedarf, nachdem mit dem Masernschutzgesetz eine Impfpflicht für Kindergartenkinder, Schüler und Erziehungspersonal gegen Masern festgelegt wurde. „Es gab erschreckenderweise noch Lücken“, sagt Dr. Martin Scheerbaum, der zusammen mit Fiermann den Tag der Impfung durchführt. 

Die Aktion richtet sich nicht nur an ältere Patienten oder Patienten der Corona-Risikogruppe. „Die älteren Menschen gehen häufig zum Arzt und sind schon besser geimpft“, hat Scheerbaum die Erfahrung gemacht. Gerade jüngere Menschen sollen sich impfen lassen, um große Infektionsereignisse zu vermeiden. Auch Impfungen gegen Krankheiten, die in der öffentlichen Diskussion weitgehend verschwunden sind, werden angeboten. „Keuchhusten kommt zum Beispiel immer häufiger wieder bei Erwachsenen vor“, so Fiermann.

Mit Aufklärung

Die teilnehmenden Praxen haben kein festes Programm und sind frei in ihrer Tagesgestaltung. Bei Fiermann und Scheerbaum wird es auch einen Infostand geben, an dem zu Geschichte, Wirkung und Notwendigkeit von Impfungen aufgeklärt wird. 

Zur Teilnahme am Tag der Impfung ist ein Termin nötig, zu dem der Impfpass mitgebracht werden sollte. Fiermann empfiehlt, einfach beim eigenen Hausarzt nachzufragen und sich zur Impfung zu erkundigen. Er geht davon aus, dass sich der Tag etablieren könnte. „Schön wäre es, wenn wir eine jährliche Veranstaltung daraus machen könnten“, so der Mediziner. Der Mittwoch dient dazu als Probe: „Für den ersten Aufschlag ist die Aktion klasse.

Julian Hörndlein

Mehr Infos zum Tag der Impfung finden Sie hier.

 

 

Keine Kommentare