Top oder Flop: Das war die Freibad-Saison im Kreis Forchheim

10.9.2019, 15:33 Uhr
"Der August war nichts. Während der Ferienzeit war schlechtes Wetter. Die Monate Juni und Juli waren gut", heißt es im Freibad von Gräfenberg.

© Anestis Aslanidis "Der August war nichts. Während der Ferienzeit war schlechtes Wetter. Die Monate Juni und Juli waren gut", heißt es im Freibad von Gräfenberg.

Im Forchheimer Königsbad endete die Saison bereits am vergangenen Sonntag. Wie Britta Kurth, Pressesprecherin der Stadt Forchheim, auf Anfrage berichtet, kann über die Besucherzahlen und Einnahmen des Bades aktuell noch nichts gesagt werden. Im Freibad fanden in diesem Sommer verschiedene Veranstaltungen statt, unter anderem war es Teil des 8. SSV-Stadttriathlon.

Im EbserMare freute man sich in diesem Sommer über circa 60.000 Besucher, was im Durchschnitt der beiden Vorjahre liegt. „Wir müssen es so nehmen, wie es kommt. Wir sind witterungsabhängig“, berichtet Harald Herbach von den Stadtwerken. In Ebermannstadt, wo die Türen am 7. September zum letzten Mal für dieses Jahr öffneten, werden nach der Saison die Toilettenanlagen komplett erneuert. Im nächsten Sommer soll es wieder, wie auch in diesem, eine Beachparty geben. Herbach hält aber noch offen, ob nicht noch andere Veranstaltungen hinzu kommen.

Bademeister Sven Rissmann vom Freibad Egloffstein berichtet von einer durchschnittlichen Saison. Das Bad, dass vom 18. Mai bis zum vergangenen Sonntag geöffnet hatte, hat die „Erwartungen erfüllt“. Rissmann verweist auch auf das wetterabhängige Geschäft: „Am Wetter können wir nichts drehen.“ Durch den neu gegründeten Förderverein könnten im kommenden Freibadsommer Festivitäten stattfinden. Wann das sanierungsbedürftige Freibad modernisiert wird, steht derweil noch nicht fest.

Das Natur- und Höhenschwimmbad in Gößweinstein hat noch bis Ende September für die Besucher geöffnet. Das mit Aussicht auf die Wallfahrtsbasilika und Burg gelegenen Naturwasserfreibad überzeugte in dieser Saison mit einem neuen Konzept, wie Catalin Stefan Sutoi berichtet. Im Schwimmbad fand einmal im Monat ein Event mit Livemusik statt, zu dem Weine und Essen aus der Region angeboten wurden. Für rote Zahlen sorgte in Gößweinstein neben dem kostenlosem Eintritt auch, dass die Besucher häufig ihre eigene Verpflegung mitbrachten aber die Müllbeseitigung beim Betreiber verblieb, so der Bericht von Sutoi. Das Bad finanziert sich über die Bewirtschaftung und ist somit auf die Einnahmen aus dem Essens- und Getränkeverkauf angewiesen.

Im Familienschwimmbad Streitberg ist die Saison bereits beendet. „Es war nicht ganz so gut wie im letzten Jahr“, ließ Hans Müller vom Markt Wiesenttal den Sommer Revue passieren. Zum Tag des offenen Denkmals am vergangenen Sonntag öffnete das Bad nochmals seine Pforten. Es fand zwar kein Badebetrieb mehr statt, jedoch konnten Besucher an Führungen durch das denkmalgeschützte Schwimmbad, das mit seinen Holzumkleidekabinen an frühere Zeiten erinnert, teilnehmen und im Biergarten des Bad-Cafés verweilen.

Der Neunkirchener Bürgermeister Heinz Richter zeigte sich „hoch auf zufrieden“ über die Entwicklung des neuen Freibades Neunkirchen, das in diesem Jahr in seine dritte Saison ging. Das Bad wird „sehr gut angenommen“, so Richter und „es wurde zusätzliches Personal für die Kassenhäuschen eingestellt“. „Renner ist die Regenbogenrutsche“, freute sich der Bürgermeister über die Zustimmung der Badegäste, die den Kleinkinderbereich einschließt. Zudem gibt es im Bad zu bestimmten Zeiten eine „Aqualine“. Hier wird eine Slackline über das Becken gespannt, auf der man beim Balancieren seinen Gleichgewichtssinn trainieren kann.

Trotz der ehrenamtlichen Aufsicht der Wasserwacht schreibt das Neunkirchener Freibad rote Zahlen. Das liege unter anderem an den niedrigen Eintrittspreisen und den hohen Auflagen, jedoch ist man sich in Neunkirchen darüber bewusst, dass ein Freibad ein Draufzahlgeschäft ist. „Wir machen das für die Bevölkerung, vor allem für die Kinder“, so Richter.

Im Gräfenberger Freibad ist man geteilter Meinung. „Der August war nichts. Während der Ferienzeit war schlechtes Wetter. Die Monate Juni und Juli waren gut“, erklärte Eken Gürkan. In der nächsten Saison wolle man Wassergymnastik anbieten und es soll eventuell eine Solaranlage angebracht werden. Der Vorschlag kam im Förderverein auf, da der Durchlauferhitzer viel Energie benötigt und man mit der Solaranlage bei der Warmwassererzeugung für die Duschen Energie sparen könnte.

Das Freibad Betzenstein war in diesem Badesommer Teil der BR-Radltour, die in der Ortschaft Station machte. Die Besucherzahlen lagen in diesem Sommer im Durchschnitt und Bademeister Helmut Leistner war mit der Saison zufrieden, auch wenn er für das kommende Jahr „Hoffnung auf mehr Besucher“ hegt. Die Verluste liegen höchstwahrscheinlich im gewohnten Bereich. Badegäste konnten in Betzenstein bis zum vergangenen Wochenende ins erfrischende Nass springen und das Freibad zum entspannen nutzen.

Das Pottensteiner Felsenbad, das in diesem Jahr auch von Besuchern aus Australien, Schottland und sogar Professoren der Cambridge University aufgesucht wurde, konnte aufgrund eines Pächterwechsels und Personalschwierigkeiten erst Ende Juni in die Saison starten. Das Bad ist noch bis zum 15. September geöffnet und „flexibel“, wie Bademeister Stefan Keßler berichtet.

Besucher können also darauf hoffen, falls das Wetter Mitte September noch immer Badetemperaturen bieten sollte, dass das Felsenbad sie nicht im Stich lässt. „Wir richten uns nach den Wünschen und Anregungen der Gäste“, so Keßler. Im Felsenbad sei man „sehr zufrieden“, wohl auch, weil im Schnitt trotz der Startschwierigkeiten mehr Gäste als im Vorjahr kamen. Was die Vorschläge für die nächste Saison angehen, ist man in Pottenstein mit innovativen Ideen ausgestattet, auch dank ständigem Austausch mit den Gästen.

„Ideen und Wünsche werden ernst genommen und generieren neue Innovationen, die zu unserem Bad passen“, so Keßler. Er nannte auch schon Vorschläge wie ein „Aromabad“ mit Holzliegen nahe den Blütenpflanzen, auf denen der Besucher den „herrlichen Duft“ der Pflanzen genießen kann. Aber auch Winteraktivitäten wie Eislaufen, Weihnachtsfeiern oder Eisschwimmen sind möglich. Außergewöhnlichen Ideen wie Free-Climbing an der Steil-Felswand steht man in Pottenstein ebenfalls aufgeschlossen gegenüber.

Im städtischen Freibad Waischenfeld ist die Saison sehr gut gelaufen. Nachdem das Bad heuer wieder in Eigenregie mit eigenem Personal betrieben wurde, konnte schon vor vier Wochen das Ergebnis aus 2018 erreicht werden. Bürgermeister Edmund Pirkelmann freute sich hier über „wenig Regentage und viele neue Besucher“ in diesem Sommer. Verantwortlich könnte hier die spätere Eröffnung des Felsenbads in Pottenstein sein. Für das nächste Jahr sucht die Gemeinde noch einen Pächter fürs Kiosk. Laut Bürgermeister ist das Bad „Top in Schuss“.

Das Familienbad Hollfeld hatte bis zum Ende der Sommerferien für seine Gäste geöffnet. „Wir sind sehr zufrieden mit der Saison“, berichtet Bürgermeisterin Karin Barwisch. Das Bad war in diesem Sommer wieder Teil des alljährlichen Triathlon und zum zweiten Mal fand ein Weinfest statt.

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