Törö Törö: Die Trompete als Trauminstrument

15.12.2017, 06:00 Uhr
Törö Törö: Die Trompete als Trauminstrument

© Udo Güldner

„Eine lange Zeit, und doch so kurz.“ Dabei liegen seine musikalischen Anfänge bei der Freiwilligen Feuerwehr Forchheim. Dieser gehörte er 30 Jahre ehrenamtlich als Fahrer, Maschinist und Fachmann an. Mit drei Mitstreitern gründete er 1966 die noch heute bestehende Feuerwehr-Kapelle. „Das waren Leonhard Endres und sein Sohn Henry, sowie Theo Eckert.“ Seine ersten Blasmusik-Versuche als 14-jähriger Schreiner-Lehrling in Forth waren noch an seinen Eltern gescheitert, die eine brotlose, aber hochprozentige „Musikerkarriere“ befürchteten. Er ließ sich jedoch nicht abbringen.

„Die Trompete war und ist mein Trauminstrument.“ Schnell sprach sich sein Können herum, so dass im Mai 1967 Prälat Johann Fiedler vor der Türe stand, weil er jemanden suchte, der die Maiandachten umspielte. „Wir konnten damals nur zwei Marienlieder, aber das reichte ihm.“ Aus einer Maiandacht wurden im Laufe der 50 Jahre zahllose festliche Gottesdienste, Bittgänge, Prozessionen, Wallfahrten, Erst- und Jubel-Kommunionen...

Es blieb aber nicht nur bei der Kirchenmusik. Die Liebe zur böhmisch-mährischen Blasmusik ist Karl Schüller in die Wiege gelegt. Stammt er doch aus der Nähe des südmährischen Brünn, kam mit seiner Familie als Vertriebener 1946 ins Flüchtlingslager Waisenhaus und später nach Gräfenberg. Es folgte ein kurzes Intermezzo in der Blaskapelle Weißenohe, bis er Ende der 50er Jahre der Liebe wegen nach Forchheim zog. „Ich spiele alles aus dem Hut, wie man sagt, ohne einen Blick in die Noten.“

Zur Feier des Tages spielte er in „seiner“ Martinskirche mit dem Tubisten Heinrich Schrüfer, dem Organisten Wolfgang Reichelt, den Trompetern Tina Anderl und Markus Händel, sowie den Tenorhornisten Günther Anderl, Isabella und Roland Knauer und Willi Träger, Schüllers Schwiegersohn. Mit 82 Jahren denkt er noch nicht ans Aufhören. „Die Musik tut mir gut. Ich danke dem Herrgott, dass ich noch spielen darf.“

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