Trauer um Erich Döttl

5.8.2016, 16:48 Uhr
Trauer um Erich Döttl

© Archivfoto: Roland Huber

Erich Döttl war ein im Landkreis Forchheim äußerst bekannter Mann, der viel geleistet hat und immer bereit war, ein Ehrenamt zu übernehmen. Seinen 90. Geburtstag im Januar des vergangenen Jahres hat er bei bester Gesundheit gefeiert. Selbst damals, im hohen Alter, war er noch aktiv und hat von seinem neuesten Projekt erzählt: Er wollte die Herkunft von 14 barocken Heiligenfiguren der dortigen Kirche erforschen.

Seine Verdienste um Ebermannstadt und den Landkreis sind enorm: Dabei hat ihn eher der Zufall in diese Region verschlagen. Erich Döttl wurde 1925 in Bamberg geboren und wuchs in Staffelstein auf. Nach dem Kriegsdienst und einer Lehre zum Brauer machte er in Ingolstadt Abitur und studierte dann Germanistik, Geschichte und Geografie. Als Lehrer unterrichtete er zunächst an Gymnasien in Amberg und Schwandorf. In den 1960ern erholte er sich in Ebermannstadt von einer Operation und verliebte sich in die Gegend.

Als 1970 ein Schulleiter für das neu zu gründete Gymnasium in Ebermannstadt gesucht wird, bewarb er sich sofort. Der Anfang war eine Herausforderung, erzählte er später. 72 Kinder und er als einziger Lehrer, denn das Kultusministerium hatte schlichtweg vergessen, für den Schulneubau Lehrkräfte einzuplanen. Als er 1987 in Ruhestand ging, gehörten dem Kollegium 60 Lehrer an, die 900 Schüler unterrichteten.

Ausruhen war seine Sache nicht: Noch im gleichen Jahr wurde Döttl Kreisheimatpfleger und kämpfte hier gegen die „Vernichtung und Verhunzung gewachsenen fränkischen Kulturgutes“.

Schon während seiner Dienstzeit hatte Döttl viele Ehrenämter in Ebermannstadt übernommen, war Museumsbeirat, Stadt-, Kirchen-, und Burgenführer sowie Vorsitzender des Kulturkreises. 1981 wurde er mit dem Stadtwappen ausgezeichnet, 2003 erhielt er den Goldenen Ehrenring der Stadt. Und dazwischen, 1998, wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Wie sagte er 2003 bei der Verleihung des Ehrenringes: „Mich für Ebermannstadt einzusetzen, das habe ich gerne getan, wer in dieser Traumlandschaft nicht Wurzeln schlagen kann, der sollte auswandern.“

Erich Döttl wird im Familienkreis in Bad Staffelstein beigesetzt.

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