Triathlon geht auch ohne Testosteron

24.6.2014, 13:00 Uhr
Triathlon geht auch ohne Testosteron

© Rödel

Sie ist jung, dynamisch und erfolgreich. Erst vor wenigen Wochen gelang Stephanie Preis der größte Coup ihrer Triathlon-Laufbahn. Beim Wettkampf mit dem Regionalligateam des SV Bayreuth in Nürnberg sicherte sie sich den bayerischen Meistertitel. Freilich reiste sie deshalb mit viel Selbstvertrauen nach Forchheim, trotzdem galten die Kulmbacherin Ulrike Schwalbe und Carmen Schlichting-Förtsch (SC Kemmern) als Favoritinnen.

Doch Preis ließ das Duo als Drittplatzierte bereits beim Schwimmen hinter sich, in ihrer Paradedisziplin auf dem Rad fuhr sie die zweitbeste Zeit und machte sich auf der abschließenden Laufrunde an die Verfolgung von Martina Koch. Der Rückstand von 1:35 Minuten war schnell aufgeholt, doch nun spürte Preis den Atem von Ulrike Schwalbe im Nacken. Vier Sekunden rettete die überglückliche Siegerin ins Ziel. In der Gesamtwertung reichte es für einen beachtlichen 24. Rang. Knapp neun Minuten trennte die schnellsten Frauen vom Tagessieger Tobias Golditz. Stärkste Lokalmatadorinnen waren Nadja Ludwig (SSV Forchheim) und Barbara Pluta (DJK Eggolsheim).

Insgesamt waren im 206-köpfigen Feld über die Jedermann-Distanz 45 Frauen am Start. In der Kategorie Schüler und Fitness lag der weibliche Anteil unter den 19 Teilnehmern fast bei 50 Prozent. Mit Annalena Wagner, einem Schwimmtalent aus den Reihen des SSV Forchheim, war eine der jüngsten Athletinnen (Jahrgang 2002) am flottesten unterwegs. Bei den Staffeln waren sechs von 25 rein weiblich. Die Gespanne hatten nicht nur originelle Namen wie „Turboschneggen“, „Die Milchschnitte Staffel“ oder „Fit Und Schön“, sondern überzeugten auch sportlich. Das Team „Iq-Pink“ um Susanne Kast, Barbara Bent und Carina Bernheime rückte den gemischten Staffeln als Dritter ordentlich auf die Pelle.

„Der weibliche Anteil ist im Gegensatz zum Vorjahr konstant geblieben“, erklärt Stefan Leidenberger vom SSV. Das Organisationsteam habe aber erkannt, dass hier noch verborgenes Teilnehmerpotenzial schlummert: „Vielen Damen geht es eher um die gemeinsame Bewegung und nicht so sehr um den Wettkampf. Besonders vor schmerzhaften Berührungen beim Schwimmen haben einige Angst. Deshalb wollen wir künftig einzelne Frauen-Bahnen anbieten.“

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