U35-Führungstrio in Mittelehrenbach

31.1.2014, 11:00 Uhr
U35-Führungstrio in Mittelehrenbach

© privat

Bereits vor zwei Jahren hatten Oswald Pieger und sein Stellvertreter Jürgen Heinl angedeutet, sich am Ende der Wahlperiode nach nunmehr 25 Jahren in verantwortlicher Position nicht mehr zur Wahl stellen zu wollen. Dazu kündigte auch Kassier Gerhard Potzner an, dass er sein Amt abgeben will. Doch bei den turnusgemäßen Neuwahlen vor wenigen Tagen erklärte sich beim ersten Aufruf niemand bereit, die Verantwortung in dem 160 Mitglieder starken Verein zu übernehmen. Auch die Zusage des alten Vorstandes, jederzeit mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, half zunächst nicht weiter.

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Erst nach einer längeren Pause und einer Ansprache von Spielleiter Michael Meixner, der auch auf die Bedeutung des Vereins für die Dorfgemeinschaft in der 385 Seelengemeinde hinwies, konnte ein junges Führungstrio gewonnen werden.

„Ein undankbarer Job“

Neuer Vorsitzender beim SV Mittelehrenbach ist der 27 Jahre alte Andreas Potzner. Ihm zur Seite steht als Stellvertreter der Torhüter der 1. Mannschaft, Alexander Brütting. Als Kassier fungiert künftig der 25-jährige Sven Molitor, Spieler der 2. Mannschaft. Dass er sich keine leichte Aufgabe aufgeladen hat, ist dem Anführer der U35-Chefgarde bewusst: „Es ist ein undankbarer Job mit viel Arbeit im Hintergrund, die keiner sieht.“

Einen Aufbruchseffekt erhofft sich der Klub durch den Generationswechsel vor allem außerhalb des Spielfeldes. Denn die langfristigen Perspektiven für die Fußballer als Herzstück des Sportvereins sehen wenig rosig aus. „Wir haben im Dorf keine Kinder mit Interesse an Fußball im Verein. Jugendarbeit, auch in Form einer Spielgemeinschaft, macht zum derzeitigen Stand keinen Sinn“, erklärt Andreas Potzner.

Damit ist auch klar: Der Spaß kann irgendwann ganz schnell vorbei sein. „Wir leben von den Einheimischen, Spielern von auswärts können wir finanziell nichts bieten“, ergänzt Spielleiter Michael Meixner. Der neu gewählte Vorstand hat sich deshalb vorgenommen, immer wieder zu versuchen, Kinder und Jugendliche für den Vereinsfußball zu gewinnen. Dass dies aber nicht selten ein erfolgloses Unterfangen ist, können andere Dorfvereine auch aus dem Landkreis Forchheim bestätigen.

Zumindest mittelfristig sieht Potzner die Zukunft der Fußballer gesichert: „Wir haben einen relativ jungen Kader und 90 Prozent einheimische Spieler. Auf die können wir weiterhin bauen.“ Mit sechs Punkten Vorsprung vor den Abstiegsrängen belegte der SV in der Kreisklasse 2 zur Winterpause Tabellenplatz 10. Auch die 2. Mannschaft hat sich nach dem Abstieg aus der A-Klasse gefangen und steht in der B-Klasse auf einem vorderen Mittelfeldplatz.

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