Über die Effeltricher staunte selbst der Baron

15.8.2016, 16:11 Uhr
Über die Effeltricher staunte selbst der Baron

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Es war eine Sensation, als die SpVgg Effeltrich vor 50 Jahren den von Baron zu Guttenberg für die Landkreise gestifteten Hauptpokal gewann. Mit 4:1 besiegte der Fußballmeister der C-Klasse den FC Trieb aus der B-Klasse Lichtenfels. Der spätere Bezirksligist Effeltrich (ab 72/73) gewann damit als zweiter Verein aus dem Landkreis Forchheim nach dem VfB Forchheim (1960) den prestigeträchtigen Wettbewerb.

Damals waren Pokalspiele im Fußball besondere Ereignisse, die zahlreiche Fans anlockten. Die Partie der Effeltricher gegen Trieb sahen auf neutralem Platz in Ludwigschorgast rund 400 Zuschauer.

1966 hatte der Pokalwettbewerb noch eine ganz andere Bedeutung. Pokalstifter Freiherr zu Guttenberg lud beide Finalteams zu einem Hirschessen in die Burgschänke auf der Kulmbacher Plassenburg ein. Auch Vertreter der Landkreissieger – Melkendorf, Waischenfeld, Gößweinstein und Röttenbach – waren unter den Gästen.

An dieses Mahl auf der Plassenburg erinnert sich Hans „Jack“ Meier noch sehr gut. Und erst recht an das Pokalendspiel, in dem der damals erst 18-Jährige drei Treffer erzielte und damit zum Matchwinner wurde.

Es war der Tag nach dem denkwürdigen WM-Finale in England, in dem das legendäre Wembley-Tor fiel. „So etwas darf uns nicht passieren“, hatten wir uns vorgenommen, sagt Meier rückblickend im Gespräch mit den Nordbayerischen Nachrichten.

Zur Halbzeit lag Effeltrich noch 0:1 zurück. Nach der Pause erwehrte sich die SpVgg einiger Angriffe des Gegner und nahm das Heft in die Hand. „Nun setzte sich die junge Effeltricher Elf immer besser durch und packte erst ihre Kampfreserven aus, als die Trieber schon nachzulassen schienen“, heißt es in einem Zeitungsbericht vom 1. August 1966.

In der zweiten Halbzeit kam die große Zeit von „Jack“ Meier. Er glich in der 54. Minute nach einem Sololauf zum 1:1 aus. Wenige Minuten später erhöhte er mit einem mächtigen Schuss ins Lattenkreuz auf 2:1. Günther Kern staubte zum 3:1 ab, ehe erneut Meier unhaltbar zum 4:1 einschoss.

Die mit zwei Bussen angereisten Effeltricher Fans und der damalige Bürgermeister Kotz waren aus dem Häuschen. Sogar der Baron staunte. „Der Bürgermeister war sehr aufgeregt, er musste ja mit dem Baron zu Guttenberg ein paar Worte wechseln“, erinnert sich Meier.

 

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