Uhu-Junges erschlagen

18.10.2010, 18:17 Uhr
Uhu-Junges erschlagen

© privat

Unter einer Reihe von Felsen, welche bei Kletterern und Wanderern sehr beliebt sind, wurde der kleine Uhu bei Routinekontrollen gefunden. Er stand kurz vor dem Flüggewerden und wurde achtlos die Felswand hinuntergeworfen, schreibt der LBV in einer Pressemeldung. Es sei völlig respektlos, ein Tier zu erschlagen, heißt es. Der Uhu sei eine Seltenheit geworden, jedes Junge zählt. Die Vogelart habe in der Region eine Überlebensnische gefunden und werde durch derartige Angriffe gefährdet. Zudem weist der LBV darauf hin, dass dieses Verhalten strafbar ist.

Nicht viele Menschen bekommen jemals einen Uhu in Freiheit zu Gesicht, denn die mit einer Spannweite von knapp 1,70 Meter größte einheimische Eule ist sehr selten geworden. Gerne verbringt sie den Tag in Felsnischen, Steinbrüchen oder dichten Baumkronen.

Die Hauptnahrung des nachtaktiven Vogels bilden Kleinsäuger wie Mäuse und Ratten, er schlägt aber sogar Habicht und Mäusebussard oder den jungen Fuchs.

Gesang am Abend

Der wissenschaftliche Name „Bubo Bubo“ als auch der deutsche Name „Uhu“ sind von seinem Balz-Ruf herzuleiten. In diesen Tagen beginnt die so genannte Herbstbalz, in der der Uhu seinen Gesang in der Abenddämmerung hören lässt, um sein Revier für die kommende Brutsaison zu besetzen.

Das Uhuweibchen beginnt Ende März mit der Eiablage. Zwei bis drei junge Uhus schlüpfen nach 34 Tagen und sind erst nach acht bis neun Wochen flugfähig.

Sie sind nicht nur natürlichen Feinden, sondern auch menschlichen Gefahren ausgesetzt: eher harmlos erscheint eine oft ungewollte Störung am Brutplatz, bei der das aufgescheuchte Uhuweibchen in Deckung geht und erst in den Abendstunden zurückkehrt. Gerade an kalten Tagen wirkt sich das fatal aus, denn das Gelege oder die wenige Wochen alte Junge können dadurch erfrieren. Muss der gestörte Altvogel die Brut verlassen, droht außerdem die Plünderung des Nachwuchses durch Fuchs, Marder oder Krähen.

Die LBV Kreisgruppe Forchheim bietet Exkursionen zum Thema „Felsbrüter“ an. Informationen unter Telefon (01522)2972966