Umstrukturierung: Die Awo im Kreis Forchheim stellt sich neu auf

25.10.2020, 17:56 Uhr
Umstrukturierung: Die Awo im Kreis Forchheim stellt sich neu auf

© Foto: Pauline Lindner

Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) hat ihre Struktur im Landkreis Forchheim verändert. Aus den bisherigen drei Ortsvereinen wird ein einheitlicher Kreisverband mit drei Stützpunkten. Der Grund dafür ist die teilweise Überalterung der kleinen Ortsvereine Ebermannstadt und Gräfenberg.

Als moderner Sozialdienstleister und als mittelständisches Unternehmen präsentierte sich die Awo in den Berichten von Vereinsvorsitzender Lisa Hoffmann, Geschäftsführerin Eva Wichtermann und Kassenwart Roland Pfister bei der Kreiskonferenz. So stehen die Einnahmen aus den Dienstleistungen von jährlich rund 3,2 Millionen Euro den Personalausgaben von 2,5 Millionen Euro gegenüber.

Die Awo, ein Verein der von 179 Mitgliedern getragen wird, hat 163 Mitarbeiter, darunter 14 Männer, aus sechs verschiedenen Nationen. Neun Personen sind schwerbehindert. Die fünf Fachbereiche haben 15 verschiedene Dienstorte. Das Senioren-Service-Zentrum in der Kantstraße versorgt mit 20 Pflegekräften rund 150 Klienten.

Bei Corona die Grenze erreicht

Dazu geben die acht Hauswirtschafterinnen täglich 40 Essen aus. "Wir können die Anfragen kaum mehr bewältigen", hob Wichtermann hervor. Gerade während des Corona-Lockdowns wurde der Dienst nachgefragt, aber die Grenzen des Möglichen seien erreicht.

Stephanie Kaufmann leitet den Bereich Jugend, Familie und Menschen nach der Flucht und Henriette Nürnberger den Bereich Kindergärten und Schulen. Sechs Mitarbeiterinnen leisten Sozialarbeit an drei Grund- und zwei Mittelschulen, neben den Offenen und Gebundenen Ganztagsschulen. Hier erreichen die rund 100 Mitarbeiter wöchentlich 1000 Kinder an insgesamt 13 Schulen im Landkreis.

"Hat sich zeitlich gut gefügt"

Der Awo-Hort wurde jüngst zu einem Kinderhaus umgebaut. In der Kasernstraße werden nun Kinder im Alter von drei bis 13 Jahren betreut. Kurz vor dem Start steht der Wald- und Naturkindergarten in Heroldsbach. "Es hat sich zeitlich gut gefügt", berichtete Wichtermann.

Die Awo war auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück, als ein Anruf der Gemeinde Heroldsbach kam. Die Kommune suchte einen Betriebsträger für einen Kindergarten am Waldrand hinter den Tennisplätzen.

Das Projekt unter der Leitung der bisherigen Leiterin der OGTS startet am 1. Januar. Allerdings vorerst in der ehemaligen Hausmeisterwohnung an der Schule.

Bauwagen für Waldkindergarten

Der für einen Waldkindergarten nötige Bauwagen kann nämlich erst Ende April geliefert werden. Trotzdem werden sich die 20 Kinder viel im Freien aufhalten und den Weg zum Waldkindergarten einüben. Inzwischen hat eine weitere Kreisgemeinde bei der Awo für ihren geplanten Waldkindergarten angefragt.

Der Fachbereich Straffällige und Wohnungsnothilfe wird von Dietmar Schubert geleitet. Vier Mitarbeiter kümmern sich um rund 250 Klienten. Ein Schwerpunkt ist die Notwohnungsanlage am Eggolsheimer Weg. Zum Fachbereich gehört auch die Fachstelle für Gewaltprävention, deren Projekte auf internationale Resonanz stoßen.

Bis 2016 hatte Lisa Hoffmann die Geschäftsführung inne; seither vertritt sie die Awo besonders in lokalen und überregionalen Gremien. Sie wurde einstimmig wiedergewählt. Ihre drei Stellvertreter repräsentieren die ehemaligen Ortsvereine: Anita Kern für Forchheim, Wilhelm Kraupner für Ebermannstadt und Hans-Jürgen Nekolla für Gräfenberg.

Schatzmeister bleibt Roland Pfister. Elly Barth übernimmt das Schriftführeramt. Neugewählte Beisitzer sind Reiner Büttner, Jens Crüger, Freya Filip, Leo Göksu, Margarete Grohganz, Ali Karabag, Uwe Kirschstein, Andreas Lutz, Sigrid Meier, Catherine Pfister und Erika Schwedes.

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