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EGGOLSHEIM - Zwei Auftritte und zweimal ausverkauftes Haus: Das erste inszenierte Stück der Integrativen Theatergruppe der Offenen Behindertenarbeit Forchheim (OBA) war ein Erfolg. Die Karten für die beiden Vorstellungen in der Kulturscheune waren bereits im Vorverkauf vergriffen.

Zehn Menschen mit und ohne Behinderung standen unter der Regie von Regina Kramer auf der Bühne. „Last Minute: Wohnheim – Welt und zurück!“ hieß das zweistündige Stück, dessen Rahmenhandlung von einer erträumten Reise zweier Wohnheim-Bewohner in die „große weite Welt“ handelte. Der aufregende Trip führte sie in den Zirkus, auf den Mond und ins Land der Gläser und Spiegel. Skurrile Gestalten mit weißen Masken vollführten schön anmutende Bewegungen, während in einer anderen Szene afrikanische Frauen ihre Haushaltsarbeiten mit einem rhythmischen Tanz zum Ausdruck brachten. Sprechende Tiere und Zirkusartisten sorgten für Spaß, Rührung und Komik. Am Ende der erlebnisreichen Reise kamen die Zuschauer mit den Akteuren wohlbehalten im Wohnheim an.

Experiment gelungen

Es waren zwei ganz besondere Theaterabende, bei denen zehn unterschiedliche Persönlichkeiten ihren ganz eigenen Charme und Charakter auf der Bühne präsentierten. „Integration durch Kultur“ – die OBA wollte durch das Theater eine Plattform für Integration und Annäherung auf unbefangenem Wege bieten: es ist gelungen, wie die überaus positiven Reaktionen und der lang anhaltende Beifall für die Leistungen der Schauspieler am Ende zeigten.

Überglücklich aber sichtlich geschafft war die 28-jährige körperbehinderte Stefanie Scherbaum aus Haid nach ihrem Auftritt. „Das Darstellen auf der Bühne ist ihr nicht schwer gefallen, sie spricht und singt schließlich für ihr Leben gern“, so ihre stolzen Eltern. Doch vor den großen Auftritten standen jede Menge Arbeit und viele Proben. Stefanie hat zum Erstaunen ihrer Eltern ihren Text zu Hause ganz alleine gelernt. Für die sieben behinderten Darsteller waren die intensiven Vorbereitungen mit langen Probetagen eine besondere Herausforderung, die sie jedoch voller Ehrgeiz und Hingabe bewältigten.

Und kaum hatte sich die Spannung und Aufregung nach den Auftritten gelegt, blickten einige Ensemblemitglieder schon wieder nach vorn: „Beim nächsten Theater sind wir wieder dabei!“. Die Darsteller waren: Michael Andexinger, Isabel Roppelt, Susanne Suchanek, Matthias Mirsberger, Helene Gast, Stefanie Scherbaum, Petra Feeß-Lyncker, Gisela Meister, Monika Schneider und Ulrike Lößel. Regie führte Regina Kramer, als Regieassistenten fungierten Gisela Meister und Isabel Roppelt. Für die Lichttechnik war Jonas Ackermann verantwortlich, die Musik spielte Marek Lubecki ein. Sabine Reuter und Nathalie Lubecki waren Bühnenhelfer, für Werbung und Design sorgte Sascha Ivan.