Unglück vor 80 Zeugen: Mann tritt in Forchheim vor ICE

28.4.2015, 12:10 Uhr
Der komplette Zugverkehr zwischen Nürnberg und Bamberg kam nach dem Unglück zum Erliegen.

© Berny Meyer Der komplette Zugverkehr zwischen Nürnberg und Bamberg kam nach dem Unglück zum Erliegen.

Gegen 7 Uhr erreichte der aus Berlin kommende ICE den Forchheimer Bahnhof, auf dem nach Polizeiangaben etwa 80 Reisende auf den Bahnsteigen warteten.

Laut Polizei trat der Mann aus den Reihen mehrerer wartender Bahnfahrer und ging offensichtlich bewusst in den Gleisbereich. Unmittelbar darauf erfasste ihn ein mit hoher Geschwindigkeit herannahender ICE. Der sofort alarmierte Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt  feststellen.

Der Lokführer - er soll noch Warnsignale gegeben haben - und drei Schülerinnen erlitten einen Schock und wurden behandelt.

Die Reisenden im Zug wurden nicht verletzt. Der mit 120 Personen besetzte ICE kam einige hundert Meter weiter zum Stehen. Der Zug musste für polizeiliche Ermittlungen rund zwei Stunden auf der Strecke in Richtung Nürnberg stehen bleiben.

Neben zahlreichen Einsatzkräften von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei, befand sich auch ein Notfallmanager der Bahn vor Ort. Zur Betreuung der etwa 80 Personen, die den Unfall beobachtet haben, kamen Mitarbeiter eines Kriseninterventionsteams und eine Schulpsychologin an die Unglücksstelle.

Der betroffene Abschnitt musste in der Folge gesperrt werden, die Bahn richtete einen Schienenersatzverkehr ein. Der gesamte Nah- und Fernverkehr zwischen Bamberg und Nürnberg war stark beeinträchtigt. Polizei und Feuerwehr beendeten ihren Einsatz gegen 9.45 Uhr. Gegen 10 Uhr wurde die Strecke wieder freigegeben.

An dem Zug entstand ein Sachschaden von zirka 40.000 Euro.

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