Unglückliche Niederlage war vor allem Kopfsache

2.11.2010, 17:48 Uhr
Unglückliche Niederlage war vor allem Kopfsache

© Leo Hühnlein

Wichsensteins Trainer Martin Pieger konnte die Situation nach Abpfiff noch nicht so recht einstufen: „Uns trifft eine Hiobsbotschaft nach der anderen. Erst musste ich auf Stamm-Torhüterin Theresa Donaubauer verletzungsbedingt nach leichtem Motorradunfall verzichten, nun hatte Spielführerin Jessica Hagen auf der Fahrt zum Spiel auch einen Unfall. Glücklicherweise war es nur ein Blechschaden, aber eben keine günstige Voraussetzung fürs Spiel.“

Tatsächlich wirkten seine Mädels in der Anfangsphase mit dem Kopf nicht bei der Sache. Bereits der erste verheißungsvolle Angriff der Pinzbergerinnen brachte in der an Chancen armen ersten Halbzeit einen berechtigten Foulelfmeter, der von Ann-Kathrin Bielz zur 1:0-Führung verwandelt wurde (7.). Danach egalisierten sich beide Teams. Kurz vor der Pause brachte Jessica Hagen mehr Schwung ins FC-Spiel und bewies mit einem gefährlichen Kopfball, dass sie ihre Havarie verdaut hatte. Ein Drehschuss von Hagen brachte weitere Gefahr für DJK-Keeperin Katja Eger. Sie sollte gemeinsam mit Libera Kim Karaszerrski und Sybille Bürkner zu den Felsen in der Brandung werden.

Nach dem Wechsel drehten die Wichsensteinerinnen auf und hatten durch einen Lattenknaller (53.) und zwei abgeblockte Pressschläge von Hagen drei Großchancen. So kam es wie so oft: Nicole Bitter konterte, Christine Deuerlein legte ihre Flanke mustergültig auf Ann-Kathrin Bielz zurück, die die 2:0-Vorentscheidung für Pinzberg erzielte (73.). Trotz weiterer Chancen kamen die Gäste erst in der Nachspielzeit zum 1:2-Ehrentreffer durch Kristin Kießling (91.).

DJK-Trainer Sebastian Meixner sah am Ende einen glücklichen Heimsieg: „Wir hätten den Sack früher zu machen müssen, aber die Gäste spielten vor allem in der zweiten Halbzeit überlegen.“ Sein Gegenüber Martin Pieger resümierte nachdenklich: „Die drei verlorenen Punkte ärgern mich zwar sportlich, waren aber nebensächlich – es gibt Wichtigeres als Fußball.“

DJK-TSV Pinzberg: Eger; Lauterbach, Brütting, Nicole Bitter, Bürkner, Kröppel, Karaszerrski, Ilgner, Deuerlein, Bielz, (Kathrin Bitter, Teuber, Eichinger).

FC Wichsenstein: Dresel; Medeleine Hagen, Denise Habgen, Hölzel, Gröschel, Seiler, Rumpler, Jessica Hagen, Kießling, Windisch, Kindl (Andreas Schmidt, Böhmer).

Schiedsrichter: Gün (Reuth). Zuschauer: 30. Tore: 1:0 Bielz (7./Foulelfmeter), 2:0 Bielz (73.), 2:1 Kießling (91.).

Landesliga

SV Reitsch — SpVgg Hausen 3:3 — Aufsteiger und Tabellenführer SpVgg Hausen blieb auch im neunten Saisonspiel ohne Niederlage, ließ aber in Reitsch zwei sichere Punkte liegen. Über die gesamten 90 Minuten entwickelte sich ein schnelles Landesligaspiel, bei dem die Gastgeberinnen den besseren Start erwischten. Sie gingen bereits in der siebten Minute in Führung. Dabei war die Heim-Taktik aufgegangen, immer wieder hohe und weite Bälle in die schnelle Spitze bestehend aus Linda Querfurth und Katrin Kittel zu dreschen. Hausens Torfrau Kraus hätte einen dieser Bälle leicht gefangen, doch Libera Renate Stirnweiß fälschte den Ball unglücklich ins eigene Tor ab.

Hausen, das bis zum Halbzeitpfiff massive Probleme mit der genannten Heimtaktik hatte, bekam trotzdem noch die Riesenchance zum Ausgleich: Sandra Adelfinger zielte aber aus sieben Metern übers Tor.

Erst nach dem Pausentee kam Hausen besser in die Zweikämpfe, setzte die Heimspielerinnen unter Druck und verhinderte so die gefürchteten langen Bälle. In der 48. Minute wurde das belohnt mit dem hochverdienten Ausgleich durch Annalena Lauger. Nun begannen die stärksten 30 Minuten Hausens. Reitsch versuchte sich zwar immer wieder über seine technisch starke Stürmerin Linda Querfurth zu befreien, aber in dieser Phase der Partie hatte Tina Roppel sie noch unter Kontrolle. In der 51. Minute die 2:1-Führung für die SpVgg durch Sandra Adelfinger. Die Tormöglichkeiten häuften sich, Hausen schien gegen kräftemäßig nachlassende Reitscherinnen der sichere Sieger. Erst recht, als in der 73. Minute die starke Adelfinger den dritten Reitscher Torwartfehler mit dem 3:1 bestrafte.

Aus dem Nichts entwickelte Reitsch Konterangriffe, ausgerechnet Querfurth gelang nach furiosem Alleingang, als sie ungehindert die halbe Hausener Mannschaft umkurvte, das 2:3. Nach einem Eckball einige Minuten später schaltete Querfurth erneut am Schnellsten zum 3:3-Endstand.

SpVgg Hausen: Kraus; Stumpf, Frank, Roppel, Wartenfelser (55. Gath), Lauger, Haskowic, Geyer, Nögel, Adelfinger, Stirnweiß.

Kreisliga 1

FC Herzogenaurach — SpVgg Reuth 0:7 — Gegen den Tabellenletzten hatten die Reutherinnen keine Probleme und es entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor. Nicole Seubert erzielte bereits nach fünf Minuten das 1:0 und erhöhte in der 20. auf 2:0. Katrin Dietzel gelang nach schönem Sololauf das 3:0. Für den 4:0-Halbzeitstand sorgte Katja Kratzel nach einer Ecke.

Nach der Halbzeit machten die Gäste weiter Druck und kamen durch Sandra Messingschlager zum 5:0. Nochmals Nicole Seubert (58.) und Katrin Dietzel (85.) stellten den 7:0-Endstand her. Der Sieg hätte sogar noch deutlicher ausfallen können.

SpVgg Reuth: Mönius; Röser, Frühbus, Berner, Drummer, Mayer, Mohr, Dietzel, Messingschlager, Kratzel, Seubert (Walz, Winter-Günther, Garcia, Inal).

FC Burk – TSV Drügendorf 5:1 — 60 Zuschauer waren eine gute Kulisse für dieses Spitzenspiel des Zweiten gegen den Tabellenvierten. Die Burker Frauen gingen hochkonzentriert in die Begegnung und zeigten eine ihrer besten Saisonleistungen. Bereits in der 6. Minute gelang Nicole Reske nach Zuspiel von Natascha Späth mit einem strammen Schuss die 1:0-Führung. Nach einer Viertelstunde erkannte Nicole Reske die Lücke in der Drügendorfer Abwehr und spielte Stefanie Glaß geschickt den Ball in den Lauf. Glaß vollendete mit dem 2:0. Die eingewechselte Martina Molls spielte kurz vor der Pause Natascha Späth mustergültig an, und der Burker „Youngster“ vollendete zum umjubelnden 3:0.

In dem fairen Spiel wollte Drügendorf nach der Pause nochmal dagegenhalten. Allerdings gelang Nicole Reske mit einem Freistoß das 4:0 (53.). Damit war das Spiel entschieden. Drügendorf musste durch Sarah Jakob auch noch das 5:0 (58.) entgegennehmen, einen Strafstoß für Drügendorf parierte Linda Endres (61.). In der 78. Minute gelang Drügendorf doch noch der Ehrentreffer. Das Spiel stand unter der guten Leitung von Schiedsrichter Kehm aus Poxdorf.

Kreisliga 2

FC Schnaittach — SV Moggast 0:1 — Die taktisch gut eingestellte Gästemannschaft aus Moggast kam besser ins Spiel. Die Abwehr um die starke Nicole Schulz ließ den Gastgebern wenig Platz und so gingen die Gäste in der 15. Minute durch Torjägerin Heike Hüttlinger mit 1:0 in Führung. Danach erspielte sich der Tabellenführer aus Schnaittach einige Chancen, konnte aber kein Kapital daraus schlagen. Ein Foulelfmeter wurde von den Gastgeberinnen verschossen. Moggast bot eine starke kämpferische Leistung und gewann daher verdient gegen den bis dahin noch ungeschlagenen Spitzenreiter.

SV Moggast: Roppelt; Ch. Stiller, Weikert, Schaller, Schulz, Mo. Neuner, Staeding, Merz, Stiefler, K. Stiller, Hüttlinger, Schrüfer, Ma. Neuner.

DJK Weingarts — FC Schlaifhausen 0:7 — Gegen den Tabellenletzten aus Weingarts siegten die Gäste aus Schlaifhausen dank einer besseren 2. Halbzeit mit 7:0. Zwar gingen die Gäste in der 15. Minute nach einem Lattentreffer von Gennencher durch die abstaubende Lassner in Führung, doch Weingarts ließ die Gäste kaum ins Spiel kommen. In der zweiten Hälfte fanden die Schlaifhausenerinnen wieder zur gewohnten Spielstärke zurück. Mit schönem Kombinationsspiel und viel Zug zum Tor sorgte der Tabellenzweite für klare Verhältnisse. Durch zwei Tore von Genenncher (70./75.), einen Treffer von Angela Pieger (77.) und drei weiteren Toren (62./82./88.) von Stefanie Lassner, war das Spiel entschieden.

FC Schlaifhausen: Finze; S. Wagner, Mösel, A. Pieger, Genenncher, Weisel, Erlwein, Lassner, C. Pieger, Gebhardt, Meixner, Meußel, Pfeufer.