Unternehmen blicken eher optimistisch in die Zukunft

30.6.2016, 16:55 Uhr
Unternehmen blicken eher optimistisch in die Zukunft

© Foto: Ralf Rödel

Das berichtete der Vorsitzende des IHK-Gremiums Forchheim und oberfränkische IHK-Vize Michael Waasner in einem Gespräch mit den Nordbayerischen Nachrichten. Waasner bezieht sich dabei auf die regelmäßige IHK-Befragung der Mitgliedsunternehmen. Im Mai bewerteten 37 Prozent der befragten Forchheimer Firmen die Geschäftslage als gut, zwölf Prozent als schlecht. Die Werte haben sich seit einem Jahr nicht gravierend verändert.

Solide, nicht euphorisch

Die Erwartungen hinsichtlich ihrer Geschäftslage bewerten 29 Prozent der Unternehmen mit „besser“. Zehn Prozent glauben, das Geschäft werde schlechter. Der erste Wert hat sich im Vergleich zu vor einem Jahr fast verdoppelt, während der zweite Wert („schlechter“) nur leicht gestiegen ist. Laut Waasner könne die Lage wie die Stimmung in der heimischen Industrie daher als „solide, aber nicht euphorisch“ bezeichnet werden.

Seit 2005, darauf weist Waasner hin, haben oberfränkische Firmen 53 000 Arbeitsplätze geschaffen. Die Entscheidung der Staatsregierung, eines von neun „Digitalen Gründerzentren“ nach Bamberg zu vergeben, begrüßt der IHK-Vize.

In der weiteren Digitalisierung von Arbeitsprozessen sieht Waasner auch als Geschäftsführer einer elektrotechnischen Fabrik den wichtigsten nächsten Entwicklungsschritt: „Einzelhandel und Banken haben es uns vorgemacht.“

Konkret sieht Michael Waasner die Chance, dass Unternehmen von einer Einrichtung wie dem Digitalen Gründerzentrum profitieren können, indem sie sich fremdes Knowhow ins Haus holen und sich speziell für ihre Bedürfnisse digitale Lösungen erarbeiten lassen: „Jeder muss für sich selbst die geeigneten Werkzeuge finden.“

Im internationalen Geschäft sieht Waasner Unsicherheitsfaktoren wie Terror, die chinesische Finanzkrise, die Russland-Sanktionen oder den Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union. Während der Einzelhandel und die Dienstleistungsbranche von Tariferhöhungen profitierten, verliere die Industrie bei steigenden Löhnen an „Wettbewerbsfähigkeit“, fürchtet Waasner. Die Digitalisierung von Arbeitsprozessen soll daher dazu beitragen, „

Waasner beklagt den Trend zu nationaler Engstirnigkeit in Europa und in Deutschland: „Man denkt kleinteiliger, wird intoleranter — das ist schädlich.“ Die Industrie- und Handelskammer sieht in der Zuwanderung Chancen, so Waasner, und fügt mit Blick auf nationalistische Tendenzen hinzu: „Wir müssen aufpassen, dass unser Klima nicht vergiftet wird.“

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