Vereine als Heimat für Flüchtlinge

28.9.2015, 18:50 Uhr
Vereine als Heimat für Flüchtlinge

© Foto: privat

„Grundsätzlich ist bei uns und auch bei anderen Klubs eine hohe Aufnahmebereitschaft da. Bei einer internen Sammelaktion kam zudem einiges an Ausrüstung zusammen, doch die Integration von Flüchtlingen in einen regulären Betrieb ist schwer. Aktuell trainiert keiner mehr mit, nachdem ein halbes Dutzend Fleißiger noch bei Auf- und Abbau des Kerwazelts geholfen haben. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen wissen oft nicht, ob und wann sie in eine neue Unterkunft verlegt werden. Daher suchen sie verständlicherweise vor allem kurzfristig unverbindlichen Anschluss. So hat ein Neuzugang aus der Ukraine wieder aufgehört, weil seine neuen Freunde ihre Freizeit anders verbringen. Das ist unabhängig von der Nationalität wie bei einem Kicker, der sein Hobby eben nicht so ganz ernst nimmt und sich ungerne an feste Termine kettet. Für die Planung der Wochenenden brauchen wir aber verlässliche Zusagen. Selbst wenn sie mit großem Spaß dem Ball hinterherjagen, ist das in halbwegs ambitionierten Mannschaften regulierte Training dann oft auch eine Nummer zu groß für Asylbewerber. Manch einer kann mit einem Kraft- und Konditionspart nichts anfangen, für den nächsten ist die Technikübung eine zu große Herausforderung.

Ein gelungenes Beispiel, wo es für beide Seiten gepasst hat, ist unser Ägypter Ahmed Hassan. Bei einer Gastfamilie untergebracht, musste er für einen Studienplatz Deutsch lernen und kam gerne zum Fußball vorbei. Nach mittlerweile eineinhalb Jahren ist er immer wieder in der Reserve im Einsatz, verständigt sich flüssig und nimmt mit Begeisterung an gesellschaftlichen Veranstaltungen teil.“

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