Verkäufer schimpfen über Parkplatzmangel

19.4.2013, 00:00 Uhr
Verkäufer schimpfen über Parkplatzmangel

© Linke

Angelika Bickel verdreht die Augen. „Es ist eine Katastrophe“, schimpft die Filialleiterin des Modegeschäfts Taifun in der Hauptstraße. Einen Parkplatz in Forchheim im Zentrum zu finden — beinahe unmöglich, klagt sie. „Und mit den ganzen Baustellen ist es noch schlimmer.“

Ihre Mitarbeiter, so erzählt sie, fahren meistens eine ganze Stunde früher los, um rechtzeitig anzukommen. Denn wer in der Fränkischen Schweiz wohnt, könne sich nicht auf die Busse verlassen. „Die fahren viel zu selten“, sagt Bickel. Mit ihrem Ärger ist sie nicht die einzige. „Es gibt einfach zu wenig Parkplätze“, regt sich Corinna Jaensch auf, die beim Drogeriemarkt Müller beschäftigt ist. Sie und ihre Kollegin Marlen Erlenwein parken oft beim BRK in der Henri-Dunant-Straße, seitdem im Zentrum etliche Straßen aufgerissen sind. Dann heißt es: zehn Minuten marschieren bis zur Hauptstraße.

Gleiches Problem in Nürnberg

Über solche Beschwerden kann Roland Brütting nur den Kopf schütteln. „Diese Diskussion kann ich nicht nachvollziehen“, sagt der Leiter des Straßenverkehrsamtes. Erstens gebe es genügend zentrale Parkplätze. Zweitens fielen wegen der Baustellen fast keine Parkmöglichkeiten weg.

Fast keine — das sind in diesem Fall acht Parkplätze im Bereich der Karolingerstraße. Und weitere zehn bis zwölf am Streckerplatz. Aber hier dürfen Autos ohnehin nicht länger als anderthalb Stunden stehen. Brütting empfiehlt Pendlern, in der Schönbornstraße oder bei den Stadtwerken zu parken. Und merkt ein wenig zynisch an: „In Nürnberg gibt es viel mehr Verkäuferinnen in der Innenstadt und viel weniger Parkplätze als bei uns.“

Seiner Ansicht nach nehmen die meisten Menschen in größeren Städten auch weitere Strecken zu Fuß in Kauf. Nur in Forchheim erwarten sie, direkt vor der Tür zu parken.

Das interessiert eine weitere Verkäuferin aus der Innenstadt herzlich wenig. „Es muss sich etwas an der Parksituation ändern“, fordert sie. Jeden Tag 20 Minuten durch die Straßen zu kurven, um einen Stellplatz zu finden — „das kann doch nicht sein“. Der Sprit sei schließlich teuer. Und draußen am Jahnpark zu parken? „Viel zu weit“, findet sie.

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