Fast alle Radwege zu schmal

Verkehrsprobleme in Forchheim: VCD diskutiert zukünftige Planung

1.2.2023, 09:00 Uhr
Der VCD disktierte die zukünftige Verkehrsplanung in Forchheim. Viele Radwege seien zu eng.

© Annette Riedl/dpa/dpa-tmn Der VCD disktierte die zukünftige Verkehrsplanung in Forchheim. Viele Radwege seien zu eng.

Die Verkehrsprobleme in der Stadt und im Landkreis Forchheim zu diskutieren - das war das Ziel des Info-Treffs des VCD. Einleitend gab es zunächst einen Überblick zum beantragten Volksentscheid für ein bayerisches Radgesetz.

Allein dadurch, dass die Staatsregierung ein solches Gesetz angekündigt habe, könnten die Vorarbeiten für den Volksentscheid nicht zurückgestellt werden - zumal noch nicht einmal die Grundzüge dieses Gesetzentwurfs bekannt seien, so der Club. Das VCD-Fazit: Es warten noch große Anstrengungen auf die Befürworter des Volksentscheides zukommen.

Zukünftige Verkehrsplanung in Forchheim

Das Hauptthema des Abends war das Verkehrskonzept für die nächsten Jahrzehnte in der Stadt Forchheim. Grundlage der Diskussion war insbesondere die Beurteilung des von der Stadt beauftragten Planungsbüros, die in der Sitzung der Lenkungsgruppe des Stadtrats vom 15. Dezember präsentiert worden war.

Einigkeit herrschte unter Teilnehmern, dass die "kleine Variante", die lediglich eine Durchfahrtssperrung der Hornschuchallee von Süd nach Nord beinhaltet, nicht zur größeren Attraktivität der Innenstadt beitragen würde. Gleiches gelte für die aus Klimagründen unbedingt erforderliche Abnahme des Pkw-Verkehrs zugunsten der umweltgerechten Verkehrsarten (Fußgänger, Radverkehr, ÖPNV).

Aufwertung der Innenstadt

Somit komme als Alternative nur der zweite Lösungsvorschlag des Sachverständigenbüros in Betracht, bei der weitere Straßensperrungen vorgeschlagen wurden, findet der VCD. Dies würde die Attraktivität der Innenstadt mit Sicherheit aufwerten und somit auch dem Einzelhandel helfen.

Hierzu wurde auf ein kürzlich erstelltes und bundesweit gültiges Gutachten der CIMA, einer in Forchheim gut bekannten Beratungsfirma, verwiesen. Darin wurde eine Änderung des Innenstadtcharakters festgestellt, hin zu mehr Aufenthaltsqualität. Gerade davon würde aber besonders der in der Stadt beheimatete Einzelhandel profitieren. Dieser Schlussfolgerung habe auch ein nationaler Handelsverband zugestimmt.

Heftig kritisiert wurde allerdings der beschränkte Blickwinkel des Gutachtens auf die Innenstadt. Möglicherweise sei dies durch den Auftrag der Stadt an das Gutachterbüro bedingt. Schließlich könnte eine Verkehrswende nur dann gelingen, wenn man auch aus den Außenbezirken schnell, bequem und sicher in die Innenstadt kommt.

Ein Diskussionsbeitrag zeigte auf, dass fast alle Radwege in Forchheim, insbesondere die, die auf Bürgersteigen verlaufen, viel zu schmal sind, so dass bei der Benutzung erhebliche Sicherheitsrisiken sowohl für Fußgänger als auch für Radfahrer entstehen. Eine gute Lösung sei es, überall dort den Bürgersteig mit "Fußweg, Fahrrad frei" zu beschildern.

Freie Wahl für Radfahrer

Dann darf jeder Radfahrer auf dem Bürgersteig fahren, solange er Fußgänger nicht belästigt oder gar gefährdet. Wer will, darf aber auf der Straße fahren. Einerseits sei dies der Tatsache geschuldet, dass genügend breite Fuß- und Radwege neben Straßen wegen des Flächenbedarfes gar nicht möglich seien. Andererseits werde signalisiert, dass die einzelnen Verkehrsarten gleichwertig seien.

In diesem Zusammenhang wies eine Diskussionsteilnehmerin darauf hin, dass (insbesondere der ADFC) schon lange gefordert habe, den Schulweg sicherer zu machen, insbesondere zum Schulzentrum Forchheim-Nord. Lösungsvorschläge der Stadt Forchheim gebe es allerdings bisher nicht. Nicht nur deswegen wird man wieder an der bundesweiten Aktion "Kidical Mass" teilnehmen.

Der nächste VCD-Info-Treff findet wie immer am letzten Mittwoch eines jeden Monats statt, das nächste Mal am Mittwoch, 22. Februar, um 19 Uhr. Der VCD ist auch bereit, dieses Treffen als Hybrid-Veranstaltung mit der Möglichkeit einer persönlichen Aussprache durchzuführen.

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