Verwirrung um geplanten Dorfladen in Leutenbach

4.5.2019, 15:31 Uhr
In den Räumen der ehemaligen Raiffeisenbank soll ein Dorfladen eröffnet werden. Doch wenn der Mieter mal die Rolläden öffnet, sieht man weder Möbel noch Waren.

© Rolf Riedel In den Räumen der ehemaligen Raiffeisenbank soll ein Dorfladen eröffnet werden. Doch wenn der Mieter mal die Rolläden öffnet, sieht man weder Möbel noch Waren.

Es scheint eine unendliche Geschichte zu werden, die Belebung des Dorfladens von Leutenbach. Das kleine Geschäft, das in den letzten Jahren die Nahversorgung im Dorf sicherte, hatte keinen Nachfolger, es wurde geschlossen. Allerdings liegt es im Bestreben von Bürgermeister und Gemeinderat, so rasch wie möglich wieder ein Geschäft nach Leutenbach zu holen.

Vor einiger Zeit bestand Hoffnung, denn die Schließung der Leutenbacher Filiale der Volksbank ließ drei passende Räume frei werden und der Gemeinderat gab grünes Licht für den Erwerb der Immobilie, um hier einen neuen Dorfladen zu etablieren. Nach Abschluss des Notarvertrages investierte die Gemeinde eine stolze Summe, damit das Haus für seine neue Verwendung hergerichtet werden konnte.

Bürgermeister Florian Kraft suchte nach einem Interessenten und fand bald einen Betreiber für den neuen Dorfladen. Der entpuppte sich als offensichtlicher Fehlschlag, weil sämtliche Termine, die für die Eröffnung angesetzt worden waren, nicht eingehalten wurden. Wiederholt beschäftigte die Vermietung den Gemeinderat, ohne dass sich wirklich etwas änderte. Im Oktober 2018 stellte sich der potenzielle Betreiber auf Wunsch des Gemeinderates in der Öffentlichkeit vor und erläuterte sein Konzept. Seine Pläne stießen im Gremium auf kein positives Echo.

Immer wieder versprach er neue Öffnungstermine. Waren die Rolläden dann doch einmal kurzfristig offen, konnten die Passanten erkennen, dass es weder eine Inneneinrichtung noch irgendwelche Warenvorräte gab. Bis Ende des Jahres 2018 konnte von einer Eröffnung keine Rede sein.

Bürger sind für Kündigung

In der Bürgerversammlung in Leutenbach im Februar 2019 stellte ein Bürger den Antrag an den Bürgermeister, den Mietvertrag für den Laden zu kündigen. In einer spontanen Abstimmung stimmten 44 Bürger dieser Forderung zu. Es passierte zunächst nichts. Die in der Gemeinderatssitzung vom April auf der Tagesordnung stehende Beschlussfassung wurde vom Bürgermeister ohne Nennung von Gründen abgesetzt.

Als in der jüngsten Sitzung die Behandlung der Kündigung im nichtöffentlichen Teil erfolgen sollte, stellte Raimund Dörfler (WvE) den Antrag, den Tagesordnungspunkt Dorfladen im Hinblick auf das öffentliche Interesse in der zugänglichen Sitzung zu behandeln.

Der Bürgermeister begründete sein Vorgehen mit "Vertragsangelegenheiten", deren Behandlung nach der Gemeindeordnung im nichtöffentlichen Teil stattzufinden habe. Dörfler beharrte auf Abstimmung, die mit 4 gegen 7 Stimmen für die nichtöffentliche Behandlung ausging. Wie zu vernehmen war, kam es zu keinem Ergebnis.

Der Laden ist noch nicht eröffnet; Mieter hat inzwischen sogar Interesse an den Räumen im ersten Stock, weil er diese seinen Mitarbeitern zur Verfügung stellen möchte. Sie sind allerdings noch bei keinem in Erscheinung getreten.

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