Auch Luftfilter sind ein Thema

"Wäre ein Frevel": Wiesenttal äußert sich zu geplanten 40-Meter-Mobilfunkmasten

16.9.2021, 18:19 Uhr
Bis zu 40 Meter hoch sollen die Mobilfunkmasten werden (Symbolbild). 

© Patrick Pleul Bis zu 40 Meter hoch sollen die Mobilfunkmasten werden (Symbolbild). 

Anders als im Gemeinderat Gößweinstein gab es zu den geplanten Mobilfunkmasten im Gemeinderat von Wiesenttal keinerlei Diskussion. Wie Bürgermeister Marco Trautner (FWW) dazu erklärte, habe die Gemeinde ihre Grundstücke überprüft und habe dabei festgestellt, das sie in den bisher vage angegebenen Suchkreisen kein Grundstück besitze.

B470 mit Mobilfunk versorgen

Zum geplanten Masten der Telekom merkte Trautner lediglich an, dass es ein Frevel wäre, einen 39,5 Meter hohen Masten in der Nähe des Schwimmbads zu errichten und es auch nicht gut wäre, wenn so ein Mast in die Nähe der Burgruine Neideck käme. Der Gemeinderat begrüßt beide Vorhaben zur Mobilfunkversorgung entlang der B470 und will weiterhin an der Standortsuche mitwirken.

Eine Diskussion gab es anschließend zur Anschaffung von fünf mobilen Luftreinigungsgeräten für die Grundschule in Muggendorf. Wie Trautner dazu erklärte, wurde dieses Thema schon in der Juli-Sitzung behandelt. Damals hatte der Gemeinderat noch negativ entschieden, weil es für die Geräte nur eine Förderung gab, wenn im Klassenzimmer keine Fenster zum Lüften geöffnet werden können. Nun haben sich die Förderrichtlinien dahingehend geändert, dass es unabhängig von zu öffnenden Fenstern eine Förderung von bis zu 50 Prozent, höchstens 550 Euro pro Gerät gibt.

Luftfilter kommen aus Heiligenstadt

Letzte Woche sei man daher permanent im Rathaus damit beschäftigt gewesen, Angebote einzuholen, auch weil die Preise für die Geräte inzwischen durch die Decke gehen und die Lautstärke eines Geräts 40 Dezibel nicht überschreiten soll. Fündig geworden sei man schließlich bei einem Händler in Heiligenstadt, der alle fünf benötigten Geräte mit der Bezeichnung „Airles Silent 800“ innerhalb der nächsten 14 Tage zum Gesamtpreis von 12.703 Euro liefern kann. Auch der Landkreis Bamberg habe diese Geräte bestellt, so Trautner. Abzüglich der Förderung bleiben bei der Gemeinde 6300 Euro hängen.

Konrad Rosenzweig (CSU) zeigte sich überrascht, dass die Geräte so schnell lieferbar sind. „Uns bleibt überhaupt nichts anderes übrig und wichtig ist es, dass sie sehr leise sind“, so der Vizebürgermeister. Denn man stelle sich die Resonanz der Eltern vor, wenn man die Geräte nicht anschaffen würde und die Schule deswegen geschlossen werden müsste. Außerdem handle es sich um Grundschulkinder, die noch nicht geimpft werden können. Zudem komme auch immer wieder eine Schnupfen- und Grippezeit mit immer wieder anderen Viren, für die man die Geräte dann auch nutzen kann.

„Lüften muss man weiterhin“, betonte Trautner. „Die Schüler nehmen viel auf sich mit Testen und Masken tragen jeden Tag. Deshalb sollte es unsere Aufgabe sein, die Kinder zu unterstützen wo wir können“, sprach sich Christin Kellner (FWW) für die Anschaffung aus. „Für unsere Kinder nur das Beste“, so auch Dritter Bürgermeister Günter Schürer (CSU). Er gab aber auch zu bedenken, dass die Geräte Wasserdampf und Kohlendioxid erzeugen und es nicht stimme, dass der Raum dann völlig virenfrei sei. „Wir sollten die Dinger bestellen und den Antrag auf Förderung stellen“, so auch Manfred Bischoff (FWW). Und falls Corona vorbei ist, kann man sie vielleicht auch wo anders brauchen. „Schnellstmöglich kaufen“, riet auch Helmut Hofmann (Zukunft Jura). Der Beschluss zum Kauf der fünf Luftreiniger viel dann einstimmig aus.



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