Was soll in Weißenohe den Bach hinunter gehen?

16.1.2020, 17:34 Uhr
Was soll in Weißenohe den Bach hinunter gehen?

© Foto: Petra Malbrich

Die Vereinbarung lautete, zwölf Gemeinderäte auf die Liste zu stellen. Zwar gibt der Gesetzgeber die Möglichkeit die Liste doppelt zu besetzen, was die Freie Wählergemeinschaft Weißenohe-Dorfhaus bei einer vorangegangenen Legislaturperiode auch vorgeschlagen hatte, was jedoch von den anderen Weißenoher Gruppierungen komplett abgelehnt wurde. Vorsitzende und Listenführerin Carmen Stumpf leitete mit dieser Erklärung die zweite Aufstellungsversammlung der FWG ein und erklärte damit zugleich, warum es zur zweiten Aufstellungsversammlung überhaupt gekommen ist.

Die anfangs vereinbarten zwölf Kandidaten waren aufgestellt. "Nun haben sich die Vorgaben geändert", erklärte Stumpf. Die Initiative kam von der anderen Gruppierung, der WGA. "Deshalb mussten wir handeln", fügte Versammlungsleiter Daniel Trübenbach an. "Wenn jemand die Liste ankreuzt, bekommen wir nur zwölf Stimmen, die anderen 24. Das kleine Einmaleins zeigt, wer dann den Vorteil hat", meinte Trübenbach.

Zeit war vorhanden und so wurden viele Gespräche geführt. "Wir haben nun eine gute Liste und werden deshalb unsere Chance wahrnehmen", meinte Stumpf. Vor allem wurde niemand doppelt gelistet.

Bürgermeister Rudolf Brauns Aussage, er werde wieder kandidieren, damit nichts den "Bach hinunter geht", sorgte für Verwunderung über die Gemeindegrenze hinaus. Eine FWG-Listenkandidatin wurde in Gräfenberg angesprochen, was in Weißenohe geschehe. "Ich bin seit vielen Jahren im Gemeinderat. Das mache ich gerne und mit Überzeugung. Ich bin nicht der Meinung, dass sich in Weißenohe etwas zum Negativen verändert", beteuerte Stumpf. Im Gegenteil: Die Gemeinde habe sich sehr gut entwickelt. Die Tendenz gehe weiterhin zum Positiven.

Den Schuldenabbau, die Sanierung des alten Rathauses und das aktive Vereinsleben nannte sie als Beispiele. Nie zuvor habe die Gemeinde soviel Geld in die Hand genommen. Zu 95 Prozent seien die Beschlüsse im Gemeinderat einstimmig. Auch die FWG seien für die Dorferneuerung und stünden für die Entwicklung der Gemeinde.

Manche Listenbewerber vermuteten das abgelehnte Baugebiet "Mönchsgarten" hinter der Aussage. Abgelehnt wurde jedoch nicht das gesamte Baugebiet, sondern das beschleunigte Verfahren, das unter anderem eine Umweltverträglichkeitsprüfung ausschließe. Auch die FWG war dagegen. Aus verschiedenen Gründen. Das Baugebiet Lillinger Weg sei noch nicht ganz fertig und im Baugebiet Weber noch kein Grashalm bewegt, so Stumpf: "Wir wissen nicht, was drunter ist", so Stumpf. Zudem habe das Baugebiet Mönchsgarten doppelt so viele Bauplätze.

Einen Bürgermeisterkandidaten werden die FWG nicht stellen. Daniel Trübenbach wäre grundsätzlich daran interessiert. Doch seine Kanzlei und die beruflichen Verpflichtungen lassen dem Steuerberater dazu zu wenig Spielraum. ""Wenn ich etwas tue, dann mit Herzblut", bekräftigte Trübenbach. Das wäre dann das Amt des Gemeinderats. "Jeder bringt eine Menge Wissen mit, wir haben keine familiären Verbandelungen und jeder auf der Liste ist in der Lage, das Mandat zu übernehmen", betonte Stumpf.

Die Kandidierenden:

 

Daniel Trübenbach, Carmen Stumpf, Elke Prechtel, Rainer Hörmann, Manuela Meyer, Anja Weisenbach, Doris Bauer, Julian König, Inge Baumgärtner, Markus Meilinger, Martina Skulteti, Tobias Tomandl, Christoph Schiffer, Johannes Fischer, Erhard Böttcher, Doris Hörmann, Jens-Uwe Fuchs, Andrea Schmidtbauer, Alfred Meilinger, Dirk Weisenbach, Reinhold Singer, Klaus Forster, Barbara Mirsberger, Gerhard Schiffer.

 

Ersatz: Tanja Trübenbach, Claudia Harwig.

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