Weihnachtskonzert des Ehrenbürg-Gymnasiums mit engelsgleichen Tönen

19.12.2019, 16:40 Uhr
Weihnachtskonzert des Ehrenbürg-Gymnasiums mit engelsgleichen Tönen

© Foto: Udo Güldner

Weihnachtskonzert des Ehrenbürg-Gymnasiums mit engelsgleichen Tönen

© Foto: Udo Güldner

Es war der krönende Abschluss eines "Monats der Hilfsbereitschaft", bei dem sich die Hilfspakete für die Johanniter-Aktion für Rumänien gestapelt hatten und mehr als 1000 Euro für die Spendenaktion "Weihnachten für Alle" zusammengekommen waren. Zugleich war es auch der erste Auftritt des neuen Musiklehrers Alexander Zinck. Erstmals seit drei Jahrzehnten kann Hermine Just "sehr entspannt" dasitzen und zuhören. Denn seit dem bewegenden Abschiedskonzert im Sommer im Kolpingshaus hat sie weder die Bigband noch das daraus geformte Blechbläser-Ensemble zu leiten. Dafür ist nun Alexander Zinck zuständig, der vom Albert Schweitzer-Gymnasium Erlangen in die Ruhalmstraße gewechselt ist.

Seine Bigband rockt dermaßen um Brenda Lees 50-er Jahre-Weihnachtsbaum, dass dabei die eine oder andere Kugel zu Bruch geht. Dafür hat das rotnasige Rentier Rudolph beste Laune, denn Nicolas Wohlleben am E-Piano lässt seine Nase melodisch bis in die letzte Kirchenbank leuchten. Ganz ohne den Glühwein, den es nach der musikalischen Schlittenfahrt vor dem Gotteshaus auch noch gibt. Aber erst muss das Blechbläser-Ensemble darauf bestehen, dass die Tür hoch und das Tor weit gemacht wird.

Bemerkenswert solistische Leistung

Von der Empore ist aber erst einmal Katharina Büttners klare Stimme zu hören. Neben der Sängerin sitzt Carola Wagenführer an der Orgel, tut aber nur das Allernötigste, um die liedhafte Wirkung des "Ave verum" nicht zu stören. Mozarts Motette, die er nicht von ungefähr zu Fronleichnam komponiert hat, feiert den gekreuzigten Jesus als Erlöser. Es wird nicht die einzige bemerkenswerte solistische Leistung des Abends bleiben. Aus dem Unterstufenchor wagen sich Sarah Charada und Maxim Soutschek hervor, die in Mary’s Boychild an der Krippe stehen und jubeln. Später werden noch Barnabas Varallyay und Daniel Maltsev die Schlegel in die Hand nehmen, um beim Ding Dingadong freudiges Glockenspiel erklingen zu lassen. Auch wenn es nur kurze Auftritte sind, bedarf es doch enormen Mutes, sich aus der Menge herauszuwagen.

Um den Unterstufenchor nicht ganz a-capella singen zu lassen, hat Gudrun Dörpholz-Friedrich ihren Mann Gerhard Friedrich und dessen gutgelaunte Gitarre mitgebracht. Gemeinsam bringen sie die knapp 40 Schüler dazu, stimmlich in engelsgleichen Höhen zu wandeln und traditionelle Weihnachtslieder aus der Gefahr zu retten, in die kitschige Pop-Interpretationen sie gebracht haben.

Ähnliches gelingt dem neu gegründeten Kammerchor, dem Carola Wagenführer den Weg weist. Die zwei Dutzend älteren Schüler haben Leonard Cohens "Hallelujah" für den Kirchenraum entkernt. Als ob die Verse König Davids nicht schon auf hunderttausenden Hochzeiten heruntergedudelt worden wären. Mit dabei in der letzten Reihe auch Marvin Ogolla, der die Klaviertasten kurzzeitig verlassen hat. Dafür haben Julia Schwab und der vom Herder-Gymnasium ausgeliehene Nicolai Prechtel dort Platz genommen.

Besonders viele Geigen und Querflöten hat das EGF-Orchester nicht. Zur Verstärkung muss Annette Böhm gar das Dirigenten- mit dem Notenpult vertauschen und zur Violine greifen. Dann aber sind am Horizont drei Schiffe zu sehen, die ausgerechnet nach Bethlehem fahren. Da der Geburtsort Jesu inmitten des Heiligen Landes liegt ist schon das ein Wunder. Noch wundervoller sind die Klänge, die das kleine Ensemble irgendwo in der irischen Klangwelt ansiedelt. Handelt es sich doch um ein englisches Weihnachtslied.

Den Wunsch, nach Bethlehem hinüber zu gehen, haben der Gemischte Chor und das Orchester mit dem "Transeamus". Dabei werden einem die Schritte leicht, wenn Lena Blümlein mit ihrer Sopranino-Blockflöte, die Geigerinnen Letizia Leder und Aya Denguir sowie der Gitarrist Moritz Ludwar die melodischen Begleiter sind. Ganz zu schweigen von David Mohr, Lasse Kallenbach und Cedrik Siegert, die mit Tamburin und Triangel die Ankunft des Herrn Takt für Takt herbeisehnen. Das Finale gehört dem mit einem beseelten Publikum intonierten "O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit". Darauf hat das Weihnachtskonzert zwei kurzweilige Stunden lang eingestimmt. Jetzt fehlt nur noch der Schnee. . .

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