Weilersbach: Bürgermeister Amon verabschiedet sich

27.4.2020, 10:00 Uhr
Abschied: Weilersbachs Bürgermeister Gerhard Amon (links) und einige der scheidenden Gemeinderäte nach ihrer letzten Sitzung.

© Stefan Braun Abschied: Weilersbachs Bürgermeister Gerhard Amon (links) und einige der scheidenden Gemeinderäte nach ihrer letzten Sitzung.

Mobilität ist derzeit angesagt bei den aktuellen und künftigen Mitgliedern des Gemeinderates. Die Februarsitzung fand noch im Alten Rathaus statt, die Abschlusssitzung im Feuerwehrhaus und zur konstituierenden Sitzung am 8.Mai dürfen sie sich auf den Weg in die Turnhalle machen. Der Schulungsraum der FFW war aufgrund der Abstandsbestimmungen bis auf den letzten Quadratzentimeter ausgereizt.

Vor den Verabschiedungen war zunächst noch einmal Arbeit angesagt: Den vom Musikverein und dem Schützenverein eingereichten Plänen für ihre Neubauten in unmittelbarer Nachbarschaft vom Gelände des Sportvereines wurde im Januar das gemeindliche Einvernehmen erteilt.

Nun wurde aufgrund von zu erwarteten Problemen mit einem verrohrten Bach, der in Gemeindebesitz ist, jeweils eine Tektur notwendig. Der Grenzverlauf bedarf einer geringfügigen Veränderung. Die beiden neuen Gebäude entstehen direkt nebeneinander. „Was ist dort mit dem Winterdienst?“, wollte Norbert Sebald wissen. Amon wies darauf hin, dass dies in der Zuständigkeit der Vereine liege, wegen der Haftung bei Unfällen auf den Parkplätzen müsse noch eine Vereinbarung getroffen werden. Die beiden Tekturen wurden einstimmig abgesegnet.

Ausgleichsflächen nutzen

In Bezug auf die notwendigen Ausgleichsflächen plädierte der scheidende Bürgermeister dafür, hier über Soll zu planen: „Wenn wir schon neue Teilflächen aufforsten, warum dann nicht das ganze dafür vorgesehene Areal? Es ist im Gemeindebesitz. Das wären 2000 Quadratmeter und wir hätten einen Puffer für künftige Vorhaben.“

Für die vorgesehenen Sanierungsarbeiten an der Weißenbacher Straße besteht nach Information von Amon die Hoffnung auf Baubeginn im Herbst. Die Ausschreibungen sollen demnächst erfolgen. In Anbetracht der hohen Kosten für einen Hochbehälter und den erforderlichen Leitungen bei derzeitigem Planungsstand schlug Amon eine kleinere Dimensionierung vor, hierüber müsse aber der künftige Gemeinderat entscheiden.

In dessen Zuständigkeit fällt auch die Reaktion auf ein Anschreiben des Tiefbauamtes wegen des schlechten Zustandes von drei Teilabschnitten von Radwegen auf dem Gemeindegebiet. Gelohnt hat sich eine Bewerbung des Musikvereins um einen Zuschuss für die Bestuhlung des Gruppenraumes über die ILE Fränkische Schweiz. Die Musikanten bekamen 7200 Euro.

Dann hieß es Abschied nehmen. Nach teils mehreren Amtsperioden scheiden Sonja Gath, Helmut Stein, Ottmar Dennerlein, Alfred Hack, Stefan Saffer und Michael Sitter aus dem Gemeinderat aus. Amon hatte für jeden eine kleine Laudatio parat und sagte zusammenfassend: „Ihr wolltet etwas bewegen, das ist Basispolitik. Oft sind dabei die Familien zu kurz gekommen. Ich hoffe, dass Ihr Euch weiterhin für Weilerbach einsetzen werdet. Demokratie lebt vom Engagement der Bürger“.

Zu seinem eigenen Ausscheiden sagte Amon, dass ihm dieser Entschluss nach 30 Jahren im Rat, davon 18 als Bürgermeister nicht leichtgefallen sei. „Aber die Gesundheit geht vor, der Entschluss war richtig. Ich frage mich oft, was ist gut, was ist weniger gut gelaufen? Ich denke, das meiste war gut.“ An seinen Nachfolger Marco Friepes appellierte er, stets das Gemeinwohl über die Eigeninteressen zu stellen.

Dem Dank an seine Familie, das Gremium sowie die Verwaltung folgten die Worte: „Weilersbach war mein Leben, ist mein Leben und wird es bleiben“ – wobei die letzten Worte des sichtlich berührten Bürgermeisters kaum mehr zu verstehen waren.

Friepes blieb es vorbehalten, die Ära Amon kurz Revue passieren zu lassen und die prägendsten Projekte – wie die Wasserversorgung, Buswendeschleife und den Nahversorger – hervorzuheben. Als Abschiedspräsent erhielt Gerhard Amon zwei Bilder der Weilersbacher Künstler Harald Winter und Ossi Kohl.

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