Weltmeister Lukas Kohl überrascht sich selbst

24.2.2021, 13:02 Uhr
Weltmeister Lukas Kohl überrascht sich selbst

© Foto: privat

"Ehrlicherweise lagen meine Trainingsleistungen nicht in dieser gigantischen Punkteregion", gestand Lukas Kohl nach dem ersten Wettkampf der Kunstradfahrer in diesem Jahr – der natürlich online stattfand und an dem 31 Einzelfahrer, Duos und Viererreigen aus Deutschland, der Schweiz und Ungarn teilnahmen.

Am Ende standen 212,27 Punkte auf der Anzeigetafel – und das im Februar. "Ich kann es gar nicht in Worte fassen wie megamäßig meine Performance heute war", schrieb der vierfache Weltmeister vom RMSV Concordia Kirchehrenbach an seine Fans. Mit einem achtfachen Drehsprung und einer dreieinhalbfachen Lenkerstanddrehung konnte er 3,6 Bonuspunkte sammeln. Gleichzeitig seien die anderen seiner 30 Tricks in der Kür nahezu perfekt gelaufen.

In der Bewertung seines Auftritts geriet er regelrecht ins Schwärmen: "Ihr wisst, perfekt gibt es nicht, aber heute war ich echt nah dran. Somit konnte ich heute abliefern, wie ich es mir in meiner Hauptsaison nur wünschen könnte."

Konkurrenz hinkt hinterher

Die Konkurrenz dürfte schon früh beeindruckt vom "Lukinator" sein. Außer ihm hat noch nie ein Kunstradfahrer die Schallmauer von 210 Punkten überschritten; für den Ebermannstädter scheint das zur Gewohnheit zu werden, nachdem er diese Marke im September 2019 erstmals geknackt hatte, als er den Weltrekord innerhalb einer Woche zweimal verbessert hatte. Inzwischen steht er bei 214,10 Zählern.

Um diesen Online-Wettkampf noch spannender zu machen, wurde über alle Disziplinen und Altersklassen hinweg mittels einer Multiplikatorwertung ein Gesamtranking gebildet. Obwohl Lukas Kohl mit dem Multiplikator von 1,00 die schwierigste Ausgangsposition hatte und einige Rivalen mit ihren eingereichten Küren sein Ergebnis hätten übertreffen können, lag er am Ende auch in dieser Wertung deutlich vorne; niemand kam an die 200 Punkte heran.

Solche Werte sind noch Zukunftsmusik für seine junge Vereinskameradin Svenja Meixner, die in der U13 startet und bei diesem Online-Wettkampf am Ende Platz 21 belegte. Für sie war es der erste Wettkampf seit über einem Jahr. Sie hat von 52,00 eingereichten Punkten 41,80 Punkte ausgefahren. Sie hatte kleinere Leichtsinnsfehler dabei, aber der Lenkerstand und auch das Zurückgehen vom Lenkerstand haben super funktioniert. "Deswegen ist sie sehr happy", berichtet Lukas Kohl.

Interessierter Gast in Kirchehrenbach war Peter Streng, ehemaliger Vizepräsident für Hallenradsport beim Dachverband BDR. Er wollte den Onlinewettkampf in der Umsetzung live erleben.

Stützpunkttraining in Unterfranken

Am kommenden Wochenende sind die beiden nicht in der eigenen Halle aktiv, sondern gehen auf Reisen. Im unterfränkischen Amorbach findet kurzfristig ein Stützpunkttraining statt – in einer große Hallen mit vielen Fahrflächen. "Ich reise nicht nach Amorbach, um konkrete Tipps zu bekommen, sondern besonders, um auf einem fremden Boden zu trainieren, aber natürlich auch, um mein Wissen an die anderen Sportler weiterzugeben", so Lukas Kohl.

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