Wenn Körper und Geist schwitzen

FORCHHEIM - Am vergangenen Wochenende hat der Aikido-Verein sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. Zu den Jubiläums-Lehrgängen reisten Aikido-Begeisterte aus ganz Deutschland an, um von den vereinseigenen Meistern zu lernen und gemeinsam die Kunst des Aikidos zu erfahren.

Aikido, eine japanische Kampfkunst, heißt eigentlich der „Weg der Harmonie mit der Lebenskraft“. Einfacher ausgedrückt ist Aikido eine japanische Kampfkunst, die sich aus Elementen des Stockkampfes und des japanischen Fechtens entwickelte. Seit 25 Jahren schon lehrt der Aikido-Verein in Forchheim allen Begeisterten dieser Sportart die Methode, durch geistige und körperliche Fähigkeiten die harmonischen und geschmeidigen Bewegungen seinen Gegner friedvoll zu kontrollieren.

Günther Reich, der selbst seit 14 Jahren im Forchheimer Verein aktiv ist, beschreibt die Faszination an seinem Lieblingssport so: „Aikido heißt körperliche und geistige Auseinandersetzung. Man kann sich gar nicht vorstellen, was man mit Händen und Füßen so anstellen kann.“ Es gehe nicht ums Gewinnen oder Verlieren, die Harmonisierung von Körper und Geist sei das oberste Ziel.

Stufe um Stufe nach oben

Dennoch gibt es natürlich Möglichkeiten, sein besonderes Können unter Beweis zu stellen. Regelmäßig legen die Sportler Prüfungen ab und zeigen, was sie gelernt haben. Wer erfolgreich besteht, steigt eine Leistungsklasse, auch "Dan" genannt, auf. Beim Forchheimer Aikidoverein können Prüfungen bis zum vierten Dan abgelegt werden, die Ikonen der Sportart gehören nach über 20 Jahren Praxis zu den wenigen mit einem 8. oder 9. Dan. Die zehnte Stufe erreicht selbst in Japan keiner mehr.

Zu den besten Meistern aus den eigenen Reihen zählen in Forchheim die Trainer Peter Kraus, Gerhard Endres, Lothar Lauber und Rudolf Schneider — alle mit Titeln zwischen dem vierten und sechsten Dan dekoriert —, die am Jubiläumswochenende einen vierstündigen Lehrgang gaben, der von allen Beteiligten als „voller Erfolg“ geadelt wurde. Mehr als 30 Aikidosportler und -sportlerinnen aus ganz Deutschland begaben sich gemeinsam auf die Reise in die Welt der japanischen Kampfkunst, die im Zweikampf aus viel Handgreiflichkeiten, aber auch spektakulären Würfen besteht. Erst danach wurde das Jubiläum entspannt gefeiert.

Der Aikido-Verein Forchheim zählt derzeit mehr als hundert Mitglieder, besonders stolz ist man auf den Nachwuchs. „Dennoch freut sich der Verein natürlich über Interessierte jeden Alters, die in diese besondere Kampfkunst hineinschnuppern wollen“, rührt Günther Reich die Werbetrommel. Einmal die Woche bietet der Verein Training für Kinder im Alter zwischen acht und 13 Jahren unter der Leitung von Sabine Kraus an. Die Trainer, ob für das Kinder- oder Erwachsenentraining, sind alle geprüfte Fachübungsleiter und verfügen über viele Jahre Erfahrung im Aikido.