Wiesenthauer engagiert sich für Rumänien

5.11.2010, 19:08 Uhr
Wiesenthauer engagiert sich für Rumänien

© privat

1988 wurde der Hagenauer Manfred Schönfelder auf das Elend in Rumänien aufmerksam und begann, Hilfsgüter zu sammeln und in das Land am schwarzen Meer zu bringen. Schnell fand Schönfelder interessierte Helfer, die ihm bei seinen Aktionen mit Rat und Tat zur Seite standen. Dennoch dauerte es noch zwölf Jahre, bis aus dem Engagement Einzelner ein eingetragener Verein wurde. Heute zählt „Maranatha“ rund 45 Mitglieder, dazu kommen noch Helfer, die den Verein gezielt bei einzelnen Aktionen unterstützen.

Auslöser Zeitungsannonce

Wiesenthauer engagiert sich für Rumänien

Walter Ankenbrand aus Wiesenthau setzt sich seit fünf Jahren für die Menschen in Rumänien ein. Mittlerweile ist der 70-Jährige zweiter Vorsitzender des Vereins. Zur Rumänienhilfe gekommen ist der Rentner über eine Zeitungsannonce. „Nach dem Ende des Ceauþescu-Regimes hatte ich das Bedürfnis, den Menschen dort aus ihrem Elend herauszuhelfen, besonders den Kindern“, erzählt Ankenbrand. „Und ich wollte mich sinnvoll beschäftigen, nachdem ich im Ruhestand war. Als ich dann gelesen habe, dass Maranatha Helfer und Mitfahrer sucht, wusste ich gleich, dass ich das machen wollte.“

Seine Touren ins 20000-Einwohner-Städtchen Carei nahe der ungarischen Grenze und die damit verbundenen Erlebnisse beeindrucken den Rentner jedes Mal. „Wir wollen uns vor Ort gezielt für die Menschen einsetzen, die gar nichts mehr haben“, erklärt Ankenbrand. „Wir unterstützen dort beispielsweise eine Witwe, die nach dem Tod ihrer Tochter und ihres Mannes mit ihrer Enkelin von rund 40 Euro im Monat leben muss.“

Die unterstützten Familien bekommen Kleiderspenden, gebrauchte Möbel und Essenspakete. „Problematisch ist aber, dass der Transport der Hilfsgüter immer teurer wird“, sagt Ankenbrand. „Lebensmittel beispielsweise kaufen wir deswegen immer direkt vor Ort ein.“ Ideal für die Bedürftigen wäre es, wenn der Verein in Carei eine Kleiderkammer unterhalten könnte. Doch daran ist aus finanziellen Gründen nicht zu denken.

In Effeltrich hat die Rumänienhilfe ein Lager. Am jeweils ersten Mittwoch und Samstag im Monat kann jeder, der helfen möchte, Kleider- und Sachspenden dort abgeben. Außerdem startet Maranatha in der Adventszeit wieder eine Weihnachtspäckchen-Aktion. „Am meisten freuen sich die Leute, wenn in den Päckchen haltbare Lebensmittel, Kleider, Hygieneartikel und ein paar Spielsachen sind“, so Ankenbrand. Besonders geeignet seien Kuscheltiere. Etwa 750 Pakete, so schätzt der engagierte Rentner, werden so bis einschließlich 4. Dezember zusammenkommen, die er und seine Vereinskollegen dann im Kleinbus nach Carei fahren werden.

Pakete unter Polizeischutz

Knapp 1200 Kilometer beträgt die einfache Strecke nach Carei. Allein in diesem Jahr ist Ankenbrand viermal dorthin gefahren, um Hilfspakete zu den Bedürftigen zu bringen. „Dabei brauchen wir auch schon mal Polizeischutz, weil die Leute in den Ghettos Angst haben, nichts abzubekommen“, so der ehemalige Postbeamte. „Dabei lebten dort etwa 50 Menschen und wir hatten 200 Pakete dabei!“

Auch das örtliche Krankenhaus profitiert regelmäßig von den Hilfslieferungen aus Franken, denn über ein Mitglied erhält der Verein regelmäßig ausgemustertes Klinikmaterial aus einem Kölner Krankenhaus. Die Weihnachtspäckchen werden Ankenbrand und seine Mitstreiter in Schulen und Kindergärten an bedürftige Kinder verteilen. „Wir haben sehr gute Kontakte zu allen örtlichen Behörden, dem Bürgermeisteramt und auch zu den Lehrern“, betont der Rentner. Die Lehrer sind es auch, die entscheiden, welche der Schüler ein Paket aus Deutschland bekommen – damit die Hilfe auch wirklich diejenigen erreicht, die sie besonders nötig haben.

Mehr Infos unter www.hoffnung-durch-hilfe.de oder bei Walter Ankenbrand, Telefon (09191) 96320. Spendenkonto Nr. 5309000, Sparkasse Forchheim, BLZ 76321040.