Wildpark Hundshaupten: Neubau für Mitarbeiter muss her

25.1.2020, 08:00 Uhr
Schon 2018 wurde ruhigere Winterzeit im Wildpark für Baumaßnahmen genutzt. Damals wurde ein barrierefreier Zugangsweg angelegt. In diesem Winter sollen die Vorarbeiten für ein neues Sozial- und Verwaltungsgebäude starten.

© Privat Schon 2018 wurde ruhigere Winterzeit im Wildpark für Baumaßnahmen genutzt. Damals wurde ein barrierefreier Zugangsweg angelegt. In diesem Winter sollen die Vorarbeiten für ein neues Sozial- und Verwaltungsgebäude starten.

Mit über 150.000 Besuchern pro Jahr ist der Wildpark Hundshaupten der Ausflugs- und Touristenmagnet im Landkreis. Den Park am Laufen halten derzeit 19 Mitarbeiter, darunter Tierpfleger, Handwerker, Verwaltungsangestellte, Pädagogen, Praktikanten, Kassenpersonal.

Und sie alle arbeiten seit Jahren unter erschwerten Bedingungen: Der bestehende Sozialraum (einst errichtet als der Wildpark noch stolze fünf Mitarbeiter zählte) ist viel zu klein: ein Tisch, eine Eckbank und drei Stühle. Gemeinsame Mittagessen sind da für die Diensthabenden ausgeschlossen.

Auch, wenn es um Dienst- und Schutzkleidung geht, wird es eng, bei gerade einmal je fünf Spinden für Männer und Frauen. Provisorische Abhilfe wollte man hier mit einem Baucontainer schaffen. „Eine schlechte Übergangslösung“, wie Parkleiter Daniel Schäffer den Kreisräten regelmäßig mitteilt – so auch im jüngsten Kreisausschuss. Denn: Beheizt werden kann der Container allenfalls bedingt, gerade in den Wintermonaten wird es hier kalt, nasse Kleidung und Stiefel können nicht trocknen.

Zudem muss der Container auch als Lager für Souvenir-Artikel herhalten, weil im Kassenraum dafür kein Platz mehr ist – wo die Kassiererinnen ohnehin schon keine Möglichkeit haben, persönliche Gegenstände zu verstauen (ihre Dienstkleidung nehmen sie mit nach Hause). Dass Schäffers eigener Arbeitsplatz aus einem neun Quadratmeter kleinen Büro mit einem PC besteht, den er sich mit seiner Stellvertreterin und einer weiteren Mitarbeiterin teilen muss, passt ins trostlose Bild hinter den Wildpark-Kulissen. Ein weiterer Baucontainer wurde angeschafft, in dem sich unter ebenfalls sehr beengten Verhältnissen die anderen Mitarbeiter einen PC teilen dürfen.

Kurzum: untragbare Verhältnisse. Oder, wie es das Landratsamt formuliert: „Die Situation entspricht weder den Vorschriften der Arbeitsstättenverordnung noch der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers.“ Darum tritt besagter Arbeitgeber, also der Landkreis, jetzt in Aktion, um aus den Übergangslösungen Dauerlösungen zu machen – wenn auch zunächst nur planerisch.

Ein 2017 erworbenes Grundstück direkt hinter dem „Grünen Klassenzimmer“ im Eingangsbereich sei „prädestiniert“ für den Neubau eines Sozial- und Verwaltungsgebäudes, erklärte Kreiskämmerin Carmen Stumpf. Außerdem sei auf der Fläche künftig auch eine Quarantänestation für den Amtsveterinär einzurichten, die zur Behandlung kranker Tiere notwendig ist.

Förderung unsicher

Die geschätzten Brutto-Gesamtkosten für den Neubau belaufen sich laut Stumpf auf rund 1,2 Millionen Euro. Heuer sollen die nötigen Plan- und Genehmigungsverfahren über die Bühne gehen, die Fläche könnte im Winter 2020/21 erschlossen und danach bebaut werden. „Wir sind zurzeit weiter auf der Suche nach Fördergebern und stehen im Austausch mit dem Umwelt- und dem Wirtschaftsministerium“, so die Kämmerin. „Allerdings gibt es dazu noch keine endgültigen Aussagen, ob uns Fördermittel zustehen – und solange wir die nicht haben, werden wir nicht anfangen zu bauen.“

Formsache war zuletzt das einstimmige Ja der Kreisräte zur Errichtung des neuen Sozial- und Verwaltungsgebäudes.

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