Wunschzettel an das Christkind: Briefkasten steht in der Fränkischen Schweiz

19.12.2020, 16:15 Uhr
Wunschzettel an das Christkind: Briefkasten steht in der Fränkischen Schweiz

© Petra Malbrich

In Igensdorf haben sich Mitarbeiter im Rathaus entschieden, dem Christkind als Boten zur Seite zu stehen und ihm die Arbeit zu erleichtern. Das Christkind hat deshalb einen eigenen, weihnachtlich geschmückten Briefkasten bekommen.

Sophie und Valentina Fischer stecken gerade ihre liebevoll mit Aufklebern verzierten und bunten Motiven bemalten Wunschzettel in den Schlitz des Kastens, ganz im Vertrauen, dass das Christkind den Wunschzettel auch erhält. "Ein Einhorn und die Meerjungfrau", erzählen die beiden Mädchen aus Igensdorf von ihren Weihnachtswünschen.

Ans Christkind weitergeleitet

Zwei Mal täglich wird der Briefkasten geleert. Auch Bürgermeister Edmund Ulm (CSU) holt die Briefe heraus. Sie werden fein säuberlich für das Christkind bereit gelegt und weitergeleitet. Zumindest an den Briefen ist zu erkennen, dass sich die Kinder nicht von der Pandemie niederdrücken lassen. Auch Sophie und Valentina fühlen sich nicht eingeengt, dass sie ihre Freunde derzeit nicht treffen können.

"Auf dem Land ist es leichter", meint deren Mutter. Mit den Kindern geht sie spazieren und sie füttern auch mal Ziegen, die dort grasen. Und die Kinder vertrauen ganz aufs Christkind im Briefkasten. Doch warum ist es dort?

Wunschzettel an das Christkind: Briefkasten steht in der Fränkischen Schweiz

© Petra Malbrich

"Normalerweise kommt das Christkind zu unserem Adventsmarkt und nimmt die Briefe der Kinder entgegen", sagt Bürgermeister Edmund Ulm. Doch heuer ist alles anders. Adventsmärkte durften nicht stattfinden und das Igensdorfer Christkind, das heuer eigentlich nicht mehr im Amt wäre, wurde sozusagen zwangsverpflichtet, um den Heiligen Abend zu einem besinnlichen Fest mit schönen Gaben werden zu lassen. Die Gemeinde hätte eigentlich ein neues Christkind gesucht. Doch Corona hat diese Suche zunichte gemacht.

Damit die Briefe auch wirklich zum Christkind kommen, hatte die dafür zuständige Mitarbeiterin Silke Blecken-Sörensen die Idee, den alten Rathausbriefkasten zu montieren. Dieser war angesichts der Briefwahlen zu klein, die Menge an abgegebenen Stimmzetteln zu fassen und wurde durch einen neuen, größeren ersetzt. Der alte Briefkasten stand somit auf Halde, bis er zum Briefkasten fürs Christkind wurde.

Damit dieser nicht mit dem Rathausbriefkasten verwechselt wird, wurde er nicht am Rathauseingang angebracht, sondern hinter dem Rathaus, gegenüber der Feuerwehr. Auch die Feuerwehrmänner und -frauen halfen mit, den Briefkasten zu befestigen und ihn im Lichterglanz erstrahlen zu lassen.

Mit Kugeln und Tannenzweigen

Damit jeder weiß, dass es sich dabei um die allerwichtigste Post handelt, die unbedingt das Christkind erreichen muss, wurde ein Foto von Iva Landgräbe, dem Igensdorfer Christkind, auf den Briefkasten geklebt und das gesamte Konstrukt dann von Franziska Hackl und ihrem Sohn weihnachtlich mit Tannenzweigen und Christbaumkugeln geschmückt.

So lädt es auf diese Weise Tag für Tag die Kleinen in der Gemeinde dazu ein, ihre Weihnachtspost ans Christkind abzugeben. Das Christkind erhält die Post. Ganz sicher.

 

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