Polizei und Verbraucherzentrale warnen

Zahlungsaufforderung von Inkasso-Firma: Vorsicht vor betrügerischer Post

19.10.2021, 06:00 Uhr
Post von einem Inkasso-Unternehmen? Oft handelt es sich um eine Betrugsmasche.

© Jens Buettner (dpa) Post von einem Inkasso-Unternehmen? Oft handelt es sich um eine Betrugsmasche.

Denn das auf den ersten Blick seriöse Schreiben, das der Redaktion vorliegt, erweist sich erst "im Kleingedruckten" als dubios: Obwohl es sich angeblich um ein Anwaltsschreiben einer "Inkasso Hauptzentrale Köln" handelt (inklusive Kölner Firmenadresse und einer Telefonnummer mit Kölner Vorwahl), ist auf dem, praktischerweise gleich beigefügten, Überweisungsformular als Empfänger eine "RIGO AG" angegeben, mit einer IBAN, die mit "CZ" beginnt – also ein Konto in der Tschechischen Republik.

Gefordert wird ein Betrag von knapp 600 Euro für einen "Dienstleistungsvertrag" im Auftrag der "DEUTSCHE GEWINNER ZENTRALE LOTTO 6-49". Ein paar Klicks im Internet genügen, um herauszufinden, dass es diese RIGO AG offenbar gar nicht gibt, auch bei der "Inkasso Hauptzentrale Köln" handelt es sich, wenn überhaupt, um eine Briefkastenfirma. Stutzig macht zudem eine einfache Googlemail-Adresse ("@gmail.com") der angeblichen Firma.

Mit frei erfundenen Forderungen im bedrohlichen Ton ("Zwangsvollstreckung", "Pfändung Ihrer Bezüge") soll den potenziellen Opfern solcher Inkasso-Maschen Angst eingejagt und Druck ausgeübt werden, warnt unter anderem die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Dabei wechseln oft die Firmennamen (zum Beispiel "KÖLN EURO AG") oder die Kontodaten (manchmal sind es auch slowakische Konten). Wichtig ist: Inkasso-Briefe immer genau durchlesen und auf die oben genannten Betrugsmerkmale achten.

Falls keine begründeten Ansprüche auf derlei Zahlungen bestehen oder, wer sich unsicher ist, ob ein Inkassobrief seriös ist, sollte keinesfalls vorschnell überweisen. Denn eine solche Überweisung lässt sich häufig nicht rückgängig machen. Auf der Internetseite www.verbraucherzentrale.de/inkasso-check können derlei Schreiben kostenlos auf ihre Echtheit überprüft werden. Im Zweifel können sich Betroffene auch an die Polizei wenden, in Forchheim an die Telefonnummer (0 91 91) 7 09 00.

Keine Kommentare