Hans-Riegel-Fachpreis

Zwei junge Forscher im Landkreis Forchheim ausgezeichnet

27.7.2021, 15:45 Uhr
Mit seinem Pendel hat Fabian Schramm nachgewiesen, dass sich die Erde dreht. 

© Edgar Pfrogner Mit seinem Pendel hat Fabian Schramm nachgewiesen, dass sich die Erde dreht. 

Fabian Schramm, Abiturient am Ehrenbürg-Gymnasium, hat für seine Seminararbeit mit dem Titel „Woher wissen wir, dass die Erde sich dreht? Konstruktion und Bau eines Foucaultschen Pendels als historischer Beweis für die Erdrotation“ den ersten Platz in der Kategorie Physik erreicht. Katharina Bezold vom Gymnasium Fränkische Schweiz in Ebermannstadt hat mit ihrer Seminararbeit mit dem Thema „Berberitze – ein Alleskönner“ im Fach Biologie den zweiten Platz belegt.
Der Hans-Riegel-Fachpreis wird von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Dr. Hans-Riegel-Stiftung für herausragende Leistungen in den MINT-Fächern vergeben. Insgesamt 18 Arbeiten aus der Region wurden ausgezeichnet.

Für sein Experiment wurde Fabian Schramm nun ausgezeichnet. 

Für sein Experiment wurde Fabian Schramm nun ausgezeichnet.  © Berny Meyer, NN

Sowohl für Fabian als auch für Katharina kam der Preis zu ihrem sehr guten Abschluss hinzu, beide absolvierten das Abitur mit der Spitzennote von 1,0. „Von dem Fachpreis habe ich durch meine Schwester erfahren“, sagt Fabian. Zu seinem Thema kam er durch sein Faible für Physik. „Ich wollte etwas Praktisches machen“, erklärt er. Das war gar nicht so einfach, beschäftigte sich das W-Seminar bei Lehrer Thomas Kaltenbrunner doch mit den Sternen. Fabian kam auf die Idee, selbst ein Foucaultsches Pendel zu bauen und damit die Erdrotation zu beweisen.

Das ursprüngliche Pendel von Léon Foucault ist im Pariser Panthéon aufgebaut, Fabian nutzte für sein Experiment die Räumlichkeiten in der Kirche St. Johannis (wir berichteten). Ein Foucaultsches Pendel wird entsprechend so aufgehängt, dass die Erdrotation nachgewiesen werden kann. „Der Bau war gar nicht so einfach: Die Kugel musste schwer genug, das Seil lang genug und das Pendel entsprechend befestigt werden“, meint Fabian über seine Apparatur.

Die Mühen waren schließlich von Erfolg gekrönt: Der Schüler wies mit dem Pendel die Erdrotation nach. Dass das Engagement nun mit dem Fachpreis belohnt wurde, freut ihn besonders. „Ich bin natürlich mit dem Ausgang sehr zufrieden“, meint er. Nach einem Auslandsjahr in Kanada möchte er die gesammelten Erfahrungen in einem Maschinenbau-Studium nutzen.

Katharina Bezold (blaues Kleid) erhielt ebenfalls einen Preis. 

Katharina Bezold (blaues Kleid) erhielt ebenfalls einen Preis.  © Gymnasium Fränkische Schweiz, NN

Auch Katharina Bezold setzte in ihrer Seminararbeit auf Experimente. Sie untersuchte die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten und Eigenschaften der Berberitze. Der Strauch ist in Deutschland vergleichsweise unbekannt. „Am Anfang dachte ich: Das kennt doch kein Mensch“, sagt sie über ihre Arbeit. Das in der Pflanze enthaltene Berberin kommt unter anderem in der Krebs- und Demenzforschung zum Einsatz.

Katharina hat für ihre Forschungen mit einer Apparatur Berberin aus der Pflanze extrahiert und die antibakterielle Wirkung bewiesen, indem sie Extrakte auf Platten verteilt hat. Auch weist die Berberitze ein komplexes Verhalten und eine gewisse pflanzliche Intelligenz beim Parasitenbefall auf. Die Befunde überraschten die Abiturientin selbst: „Die Berberitze ist wirklich ein Alleskönner“, stellt sie fest. Ihre medizinischen Feststellungen werden ihr in Zukunft helfen: Katharina hat sich für einen Medizin-Studienplatz beworben.

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