Fränkische Designerin kreiert Mode mit Wohlfühlfaktor

21.7.2015, 06:00 Uhr
Fränkische Designerin kreiert Mode mit Wohlfühlfaktor

© dpa

Bei der jüngsten Schau der fränkischen Modeschöpferin bei der Berlin Fashion Week waren gertenschlanke Mädchen zwar in der Überzahl, im Mittelpunkt des Interesses standen aber die beiden Models, die mit Mode der Kleidergröße 44 auf den Laufsteg traten und mit spontanem Zwischenapplaus belohnt wurden. „Gegen den selbstbewussten Auftritt der Plus-Size-Kolleginnen hatten Hüftknochen bei dieser Show wenig auszurichten“, konstatierte „Die Welt“, und die Frauenzeitschrift „Brigitte“ schrieb: „Dem Beifall für Eva Lutz‘ Entscheidung können wir uns nur anschließen.“

Lutz bietet in ihren Kollektionen sämtliche Konfektionsgrößen von der 34 bis zur 54 an. „Wahnsinn. Mit so viel Resonanz habe ich dann doch nicht gerechnet“, freut sich die Gelobte über diese und viele weitere positive Reaktionen in Modemagazinen und Fashion-Blogs. Die Idee, „normale“ und Plus-Size-Models gemeinsam auf den Laufsteg zu schicken, hatte Eva Lutz schon vor Jahren. Schließlich bietet sie mit ihrem Label „Minx“ Mode bis zur Konfektionsgröße 46 an und hat für große Größen (40 bis 54) die Design-Linie „Sallie Sahne“ ins Leben gerufen.

Allerdings hatte die kreative Fränkin bislang das Problem, dass die Nachfrage nach und damit auch das Angebot von Models mit ausgeprägten weiblichen Rundungen nicht sehr groß waren. „Es gibt so tolle selbstbewusste Plus-Size-Frauen, aber nach Models, die dieses Selbstbewusstsein auch auf dem Laufsteg ausstrahlen, muss man lange suchen“, erklärt Eva Lutz, die im Jahr 1982 zusammen mit Hanns Arnold und Peter Lehmann die Minx-Mode-ACC GmbH in Würzburg gegründet hat.

Ihr Talent schon früh entdeckt

Als jüngstes von fünf Kindern saß Eva Lutz schon mit zehn Jahren zum ersten Mal an der Nähmaschine. „Wenn ich was Schönes zum Anziehen haben wollte, hieß es ,Dann näh‘ dir was‘“, erzählt Lutz. Nachdem sie ihr Studium an der Deutschen Meisterschule für Mode in München als Jahresbeste abgeschlossen hatte, arbeitete sie gerade mal sechs Monate lang für ein fremdes Mode-Label, bevor sie ihre eigene Firma aus der Taufe hob.

„Die Kleider von Eva haben eine tolle Qualität und sind immer wieder eine schöne Art, den Alltag zu zelebrieren“, erklärt zum Beispiel die Schauspielerin Natalie Wörner, während ihre Kollegin Sonja Kirchberger die „frauenfreundlichen Stoffe und Schnitte“ lobt. Viele Stücke von „Minx“ haben auch Nena oder Auma Obama in ihrem Kleiderschrank hängen. Die promovierte Soziologin und Halbschwester von US-Präsident Barack Obama saß auch bei der jüngsten Präsentation von Eva Lutz im Zuschauerraum und hat bereits als Schirmherrin für die Minx Fashion Night in der Würzburger Residenz fungiert.

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