Brennpunkt in der Südstadt?

Wegen Beschwerden: Stadt Fürth kontrolliert am Kaiserplatz

7.9.2021, 21:00 Uhr
Wegen Beschwerden: Stadt Fürth kontrolliert am Kaiserplatz

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Die Bewohnerinnen und Bewohner beklagten sich damals beim Ortstermin: Verweilen mögen sie hier nicht, manche von ihnen laufen nicht einmal gerne durch die kleine Grünanlage an der Ecke Kaiser-/Waldstraße, die in ihrem jetzigen Zustand Trinker anzieht, Wildpinkler und Menschen, die Drogengeschäfte abwickeln wollen.

"Eines der wichtigsten Projekte" sei der Kaiserplatz für die Südstadt-SPD versicherte Stadtrat Benedikt Döhla damals, entsprechend ging auch zeitnah nach dem Ortstermin die Bitte im Rathaus ein, sich dem Kaiserplatz doch ein wenig mehr zu widmen.

Inzwischen ist die Stadt Fürth tätig geworden, wie Hans-Joachim Gleißner, Leiter des Straßenverkehrsamts, berichtet: "Wir haben sofort, nachdem die Anfrage aus der Politik kam, verstärkt Kontrollen zum Kaiserplatz geschickt."

Erste Erkenntnis? "Für Schwerpunktkontrollen fehlt im Moment die Intensität und Schwere der Aktionen", so Gleißner. "Das kann aber auch mit dem diesjährigen Sommer zu tun haben." Weil es nur selten richtig warm war, seien die Menschen wohl auch weniger draußen gewesen, so die Vermutung der Verwaltung. Besonders im Auge hatte die Stadt bisher bereits das Flussdreieck, die Grillplätze an der Badstraße, den Stadtpark oder generell die Grünflächen mit Bolzplätzen.

Lediglich Momentaufnahmen

Bei den stichprobenartigen Kontrollen am Kaiserplatz habe es keinen Anlass gegeben, ihn künftig stärker zu überwachen. Zwei bis drei Mal pro Woche sei der Ordnungsdienst vor Ort, um sich ein Bild der Lage zu machen. Freilich: Das seien nur Momentaufnahmen. Wenn kurz nach der Stippvisite der Ordnungshüter eine größere Gruppe vorbeikommt, um Alkohol zu trinken und herumgrölt, entgehe ihnen das.

Doch bei der Stadt ist man sich im Klaren, dass der Kaiserplatz ein Ort ist, bei dem ein gewisser Überwachungsdruck herrscht: "Wir sind uns bewusst, dass dort vor allem abends vermehrt Alkohol getrunken oder in die Grünflächen uriniert wird. Wir hören da auch auf die Nachbarschaft, von der immer wieder Beschwerden kommen." So soll denn auch in Zukunft der Kommunale Ordnungsdienst ein Auge auf die Örtlichkeit haben.

Sie liegt in der Nähe des Südstadtparks, die Mitarbeitenden laufen also in ihrer Schicht eine Tour, bei der sie mehrere Plätze begutachten. Und darin liegt gewissermaßen das Kernproblem: Die Anzahl der Angestellten ist Gleißner zufolge beim Kommunalen Ordnungsdienst zu gering, um regelmäßig zu kontrollieren. Die Stadt erweitert die Abteilung in diesem Herbst um drei auf acht Stellen. Zurzeit gibt es eine Früh- und Spätschicht, die ihre Runden dreht. Die neuen Mitarbeitenden sind dann zudem für die Verkehrsüberwachung zuständig. Für ein Dreischichtmodell fehlt es laut Gleißner auch nach der Aufstockung schlicht an Personal.

Über den Kommunalen Ordnungsdienst nimmt die Stadt Geld ein. Zwar gibt es bei kleinen Vergehen keine Anzeige, allerdings werden sie als Ordnungswidrigkeiten eingestuft, für die – neben einem Platzverweis – 30 bis 35 Euro bei Ersttätern fällig werden. Wer sich wiederholt danebenbenimmt, zahlt mitunter deutlich mehr. Doch dazu muss man die Sünder erst einmal erwischt werden.

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