Ärztezentrum wächst

11.9.2010, 00:00 Uhr
Ärztezentrum wächst

© Andre De Geare

Die Zeit drängt. Denn am 1. Juli 2011 sollen die Praxen des neuen Facharzt Forums Fürth ihren Betrieb aufnehmen. Weder die extreme Frostperiode des vergangenen Winters noch die Wetterkapriolen des Sommers haben die im November 2009 begonnenen Bauarbeiten ernstlich behindern können. Inzwischen ist die Baulücke in der nordöstlichen Ecke des Bahnhofplatzes vollständig geschlossen. Der Betonkomplex wächst rasch in die Höhe. Über der zweigeschossigen Tiefgarage mit rund 180 Stellplätzen werden vier Stockwerke mit insgesamt etwa 12000 Quadratmeter angelegt. Über 20 Fürther Mediziner werden hier einmal ihre Dienste anbieten.

Diese Konzentration bietet Vorteile für Ärzte und Patienten. Gemeinsam können teure medizinische Geräte besser ausgelastet werden. Kurze Wege sparen Zeit. Zwei Operationssäle stehen den Medizinern zur Verfügung. Außerdem gibt es eine Unfallambulanz mit Notaufnahme, die von der Gebhardtstraße aus angefahren wird.

In zweijährigen Abstimmungsgesprächen mit Fürther Ärzten hat das Konzept Gestalt angenommen. Das Spektrum der medizinischen Fachrichtungen umfasst Internisten, einen Kinderarzt, Röntgenärzte, Orthopäden, eine HNO-Praxis, einen Zahnarzt, einen Neurologen, Chirurgen, einen Gynäkologen, einen Hautarzt, Hebamme und Betriebsärzte. Außerdem gibt es eine Physiotherapie mit Trainingseinrichtungen, eine Apotheke, einen Hörgeräteakustiker, ein Sanitätsgeschäft, Lehrküche und Vortragsraum. Auch ein Restaurant wird im neuen Gebäude noch Platz finden.

Logo von Schülerhand

Bayernweit gehört das Facharzt Forum Fürth zu den größten Projekten dieser Art. Für die Entwicklung zeichnet die Fürtherin Angelika Knöckel verantwortlich. Schüler des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums haben im Rahmen eines Wettbewerbs im Leistungskurs Kunst bereits Vorschläge für ein Logo der Einrichtung gemacht.

Während das Ärztehaus am Bahnhofplatz große Fortschritte macht, wird an der Flutbrücke für ein weiteres Medizinerzentrum geworben. Mit 3250 Quadratmetern ist es allerdings deutlich kleiner. Auch hier sind neben Ärzten weitere gesundheitliche Dienstleister wie Apotheke und Sanitätshaus vorgesehen. Die geplante Tiefgarage sieht 43 Stellplätze vor. Mit den Ärztehäusern soll die Praxissituation der Fürther Innenstadt deutlich verbessert werden. Viele Mediziner praktizieren noch in Altbauten, die zwar reizvoll sind, aber für einen modernen Betrieb auch hinderlich.

Neue medizinische Perspektiven eröffnen sich in Fürth aber auch im klinischen Bereich. Erst kürzlich öffnete sich die private EuromedClinic auch für Kassenpatienten und am städtischen Klinikum entsteht eine neue Frauenklinik. Außerdem wird die Unfallambulanz erneuert.