Gesunder Einsatz

8.10.2010, 16:00 Uhr
Gesunder Einsatz

© Rödel

Hinter ihnen liegen 50 Stunden Schulung. Jetzt ist es ihre Aufgabe, das erworbene Wissen weiterzugeben. Seit einigen Monaten sind in Fürth fünf Gesundheitsmediatoren unterwegs, um in ihrer Muttersprache anderen Menschen zu erklären, wie das deutsche Gesundheitssystem tickt, welche Vorsorgeangebote es gibt und wie man sich gesund ernährt.

„Unser Gesundheitssystem, das sich noch dazu laufend verändert, ist ein unglaublich schwieriges Thema für ausländische Mitbürger“, sagt Britta Lenk-Neumann, die in Bayern das Gesundheitsprojekt „Mit Migranten für Migranten“ – kurz: Mimi – koordiniert. Die frisch gebackenen Mediatoren, die sich selbst „Mimis“ nennen, hätten daher eine äußerst wichtige Aufgabe übernommen.

Eine von ihnen ist Messeret Kasu, die aus Äthiopien stammt, aber längst in Fürth zu Hause ist. Sie besuchte in den vergangenen Monaten dreimal die Zentrale Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Zirndorf, um in Amharisch, der Amtssprache Äthiopiens, über das Thema „Bewegung und Ernährung“ zu sprechen. Mimi-Kollegin Melek Kaval war unter anderem im türkischen Kulturzentrum zu Gast, um einen Vortrag zu halten. „Der Bedarf nach unserem Wissen ist groß“, sagt die Deutsche mit türkischen Wurzeln.

Das meint auch Georgios Deligeorgis, der Vorsitzende des Fürther Integrationsbeirates. Er strebt eine Kooperation mit dem Klinikum an, um die Betreuung und Behandlung von Patienten mit ausländischen Wurzeln zu erleichtern. Zu oft stünden sprachliche oder kulturelle Barrieren im Weg. Die Mediatoren könnten hier eine Brücke schlagen.

In den ersten Monaten ihrer Tätigkeit hätten die fünf Mimis bereits 170 Landsleute erreicht. „Und deren Familien, Freunde und Bekannte werden sicherlich auch von der Aufklärungsarbeit profitieren“, ist sich Deligeorgis sicher.

Kontakt zu den Mediatoren: Melek Kaval, Telefon: (0911) 738651, E-Mail: melekkaval@hotmail.com