Ein Hundertjähriger mit viel Schwung

24.10.2010, 22:47 Uhr

Aus der Chronik geht hervor, dass der im Januar 1910 von 18 Mitgliedern aus Unterfarrnbach und drei aus Atzenhof als Männerchor gegründete Gesangverein sowohl im Jahr 1920 als auch in den 50er Jahren schon einmal als Gemischter Chor auftrat und im Jahr 1962 einen Tiefpunkt erreichte: Das Singen musste für ein halbes Jahr eingestellt werden, weil die Zahl der Sänger zu gering war.

Um dies künftig zu vermeiden, wurde im Jahr 2000 eine Chorgemeinschaft mit dem Fleischergesangverein Fürth gegründet, und in dieser Formation trat der Gesangverein unter der Leitung von Franz Feil auch beim Jubiläumsabend auf.

Das von Chorleiter Feil zusammengestellte Programm war kunterbunt: Auf Beethovens „Lied an die Freude“ mit rasanten Tempowechseln folgte unmittelbar das „Schweizermadel — holladiho“, auf den ohne tiefen Ausdruck gesungenen Gefangenenchor aus Verdis Oper Nabucco „Plaisir d´ amour“.

Zwar wurde schwungvoll und auch mit dynamischen Differenzierungen gesungen, intonatorische Schwächen waren aber nicht nur im „Gesellenlied“ nicht zu überhören. Mit „Kalinka“ und „Amore bella Italia“ beendete der Chor seine Darbietungen, deren Chorsätze alle aus der Feder von Chorleiter Franz Feil stammten.

Für instrumentale Töne sorgte der Posaunenchor Unterfarrnbach unter der Leitung von Kati Bauer, der sowohl in dem fetzig gespielten modernen Kirchenlied „Ich habe Freude“ als auch bei den Volksliedern überzeugte. Als erster Jubiläumsgast trat der Gesangverein 1865 Burgfarrnbach unter der Leitung von Doris Habermann auf, der mit der Eurovisionsmelodie von Marc-Antoine Charpentier begann und bei den „Liedern der Liebe“ mit homogenem Chorklang endete, wobei allerdings die Begleitung auf dem Keyboard überflüssig war.

Kernigen Männerchor-Klang und schwungvolles Singen ließ der Liederhort Ronhof als zweites Gastensemble ertönen, das unter der Leitung von Franz Feil eine musikalische Europareise unternahm. Zum Lied „Dankeschön und auf Wiedersehen“ vereinigten sich dann alle drei Chöre auf der Bühne zu einem mächtigen Klangkörper, ehe auch die Zuhörer beim Lied „Nun danket alle Gott“ unmittelbar in das musikalische Geschehen einbezogen wurden. Ein gelungener Abschluss des Jubiläumsabends.