Prägender Gründervater der Fürther Awo

13.10.2009, 00:00 Uhr
Prägender Gründervater der Fürther Awo

© Verena Pohl

Fritz Seuß wurde am 10. Oktober 1909 in Amberg in der Oberpfalz geboren. Als Kind einer Arbeiterfamilie wurde er schnell zum SPD-Anhänger und trat auch während des Dritten Reiches für seine Ideale ein. Seine Untergrundarbeit für die Sozialdemokraten brachte ihm jedoch einen mehrjährigen Aufenthalt als politischer Häftling im Konzentrationslager Dachau ein. Nach der Haftentlassung zog Seuß mit seiner Familie nach Fürth, 1946 wurde er Gründungsmitglied der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Fürth Süd. Von Anfang an übernahm Seuß hier Verantwortung, er wurde zweiter Vorsitzender und organisierte Ausflüge. Der ehemalige Awo-Klubraum in der Flößaustraße ist auch auf seine Initiative zurückzuführen. Vor allem aber rührte Seuß stets kräftig die Werbetrommel für «seine» Awo.

20 000 Mark gesammelt

In einigen Jahren sammelte er allein rund 20 000 Mark an Spendengeldern, außerdem warb er insgesamt über 900 neue Mitglieder für die Fürther Awo an. Im September 1977 starb Fritz Seuß im Fürther Krankenhaus. Ein Jahr später wurde die Altentagesstätte der Awo in «Fritz-Seuß-Begegnungsstätte» umbenannt.

Bei der Gedenkfeier würdigte Benedikt Döhla, stellvertretender Vorsitzende der Awo Süd, Fritz Seuß als einen Mann, «der wie kein zweiter die Awo Süd geprägt» habe.

Horst Eckardt, der seit 1978 den Ortsverband leitet, nannte Seuß seinen «Ziehvater» und erzählte Anekdoten aus der gemeinsamen Zeit bei der Awo: «Wir haben beide damals bei der Stadt gearbeitet, und Fritz hatte immer eine Tasche mit drei Fächern dabei. In einem Fach war, was er zum Arbeiten brauchte, im zweiten Werbematerial für die Awo und im dritten SPD-Mitgliedsanträge. So war er jederzeit bereit, sich für seine Überzeugung einzusetzen. Die SPD und die Arbeiterwohlfahrt können sich glücklich schätzen, dass sie in Fritz Seuß so ein engagiertes und begeistertes Mitglied hatten.» VERENA POHL