Frankenkonvoi hilft: Von Fürth nach Osteuropa

28.11.2019, 21:00 Uhr
Frankenkonvoi hilft: Von Fürth nach Osteuropa

© Tom Geisbuesch

Tom Geisbuesch lebt in der Fürther Innenstadt, die rheinische Frohnatur ist fast immer gut gelaunt. „Meistens bin ich das“, sagt er, „aber es gibt Dinge, die mich fassungslos und traurig machen.“

So wie 2016, als hunderttausende Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten nach Europa flohen. Die Balkanroute wurde geschlossen, und die Geflüchteten strandeten in Ungarn.
„Ich sah diese trostlosen Bilder im Fernsehen und im Internet, sah den Dreck, das Elend und die Verzweiflung in den Gesichtern der Menschen“, erinnert er sich zurück. Weil er schon früher mit Freunden die Fürther Flüchtlingshilfe unterstützte, beschloss er, etwas zu unternehmen. „Ich wollte und konnte nicht mehr zusehen.“ Mit einigen Mitstreitern gründete er den Frankenkonvoi, eine unabhängige Gemeinschaft aus Franken, die Menschen in Not, egal wo, schnell und unbürokratisch hilft. 


Im September 2016 fuhr er an die serbische Grenze, um Lebensmittel, Kleidung, Wasser, Hygieneartikel und andere Hilfsgüter zu verteilen. „Uns ist wichtig, dass unsere Hilfe direkt dort ankommt, wo die Not am größten ist, und das oft lange, bevor die großen Hilfsorganisationen in Aktion treten oder Regierungen in die Gänge kommen.“ 


Benefizmarkt im Atelier


Seither wurden über 50 Hilfsfahrten durchgeführt. „Wir fördern auch Hilfs- und Integrationsprojekte und unterstützen die Bekämpfung von Fluchtursachen.“ Finanziert werden die Aktionen durch Spendengelder und regionale Unternehmen, wie Charity-Cat, die die Hilfsorganisation mit Kleiderspenden unterstützt, oder die Firma Betten-Bauernfeind, die zum Erwerb eines neuen Transportfahrzeugs großzügig spendete.


Inzwischen kann sich der Frankenkonvoi auf ein hilfreiches Netzwerk stützen. „Wir arbeiten mit verschiedenen Bildungseinrichtungen zusammen und informieren die Öffentlichkeit auf Veranstaltungen über unsere Arbeit.“ Etwa über die Flüchtlingshilfe in Athen, die Hilfsprojekte in Bosnien oder die Rumänienhilfe. 


Am Samstag, 30. November, von 12 bis 19 Uhr und am Sonntag, 1. Dezember, von 11 bis 19 Uhr veranstaltet der Frankenkonvoi einen Advents- und Weihnachtsmarkt in Geisbueschs Atelier Sternapotheke, Mathildenstraße 28. Verkauft werden Jacken, Taschen und Hüte, genäht aus ehemaligen UNHCR-Decken aus Idomeni. Zudem gibt es Gemälde sowie Selbstgebasteltes, Selbstgestricktes und Selbstgebackenes.Für die nächsten Hilfsfahrten nach Rumänien werden insbesondere Hygieneartikel erbeten.

 

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